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Armin Laschet
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Frage von Gerthild K. •

Frage an Armin Laschet von Gerthild K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Herr Minister!

Ich lebe in einem Stadtteil von Duisburg, in dem kaum noch Deutsche wohnen. Glauben Sie wirklich, daß die Integration gelungen wäre? Inwiefern, wenn, denken Sie das?

Mein Name weist Sie auf den "Migrationshintergrund" meiner Person hin. Mein Vater kam dereinst als "Ruhrpole" hierher. Diese Menschen aus dem gleichen Kulturkreis haben Sitte, Kultur und Werte Deutschlands problemlos akzeptiert. Denken Sie, dass das im Koran Geschriebene verfassungskonform ist und Moslems integrierbar?

Gruß
Gerthild Kowalski

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Kowalski,

das von Ihnen angeführte Beispiel der Zuwanderung aus Polen ins Ruhrgebiet zeigt, wie sehr unser Land von den Menschen mit Zuwanderungsgeschichte profitieren kann. Die Nachkommen der meisten polnischen Bergleute haben den wirtschaftlichen und sozialen Aufstieg in Deutschland geschafft, weil sie sich darum gekümmert haben, dass es ihren Kindern einmal besser geht als ihnen selbst.

An diese Erfolgsgeschichte der "Ruhrpolen" müssen wir auch bei den Zugewanderten aus muslimisch geprägten Ländern anschließen. Dabei stellt sich nicht die Frage, ob "der" Islam mit dem Grundgesetz vereinbar ist, denn das Grundgesetz gilt für jeden - unabhängig von der Religion. Und dass Muslime integrierbar sind, dafür gibt es unzählige Beispiele: von der ersten muslimischen Ministerin, Aygün Özkan, bis zum Spitzenfußballer Mesut Özil, der in der deutschen Nationalmannschaft dafür kämpft, dass unser Land bei der Weltmeisterschaft in Südafrika gut abschneidet.

Vor allem aber leben seit mehr 50 Jahren Muslime friedlich in unserem Land, viele von ihnen sind deutsche Staatsbürger, die sich an die Gesetze und die Verfassung halten, Steuern zahlen und ihren Beitrag zu unserer Gesellschaft leisten. Der frühere Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble hat zu Recht gesagt, dass der Islam "Teil unserer Gesellschaft" ist.

Mein Ziel ist, dass die Integration der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte gelingt. Angesichts der Tatsache, dass bereits heute 38 Prozent der Kinder, die jünger als sieben Jahre sind, eine solche Zuwanderungs¬geschichte haben, ist diese Politik auch in unserem gesamtgesellschaftlichen Interesse. Gleichwohl weiß ich auch um die Probleme der Integration: Gewalt im Namen der "Ehre", Zwangsheirat und andere Verstöße gegen die geltenden Gesetze werden bestraft, Milli Görüs wird vom Verfassungsschutz beobachtet und wir haben in Nordrhein-Westfalen ein Kopftuchverbot für Lehrerinnen erlassen, da sie als Beamtinnen zur Neutralität verpflichtet sind.

Mit freundlichen Grüßen

Armin Laschet

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