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Anette Hübinger
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Frage von Dr. Wolfgang P. M. •

Frage an Anette Hübinger von Dr. Wolfgang P. M. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau Hübinger,

Ihre Antwort an Herrn B. von der Telekom macht mich sprachlos. Da wird einem Mitarbeiter, dessen Arbeitsplatz nicht haltbar ist, vom Arbeitgeber eine Alternative angeboten und er lehnt ab, weil er nicht aus seinem Haus ausziehen möchte. Anscheinend nimmt er statt Arbeit lieber Arbeitslosigkeit in Kauf. Statt Herrn B. klar zur Annahme dieses Angebotes zu raten, fordern Sie Nachbesserungen von der Telekom. Ist Ihnen klar, dass die mangelnde räumliche Flexibilität selbst unserer Leistungsträger ein Hauptgrund für unsere immer noch sehr hohe Arbeitslosigkeit ist und dass ein US-Amerikaner in ähnlicher Situation mit viel höherer Wahrscheinlichkeit und Selbstverständlichkeit dorthin gehen würde, wo Arbeit ist und nicht dort verharren würde, wo er Arbeit für sich fordert?

Mfg
Dr. Wolfgang P. Müller

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Dr. Müller,

bei den Arbeitsplätzen im Telekom-Call-Center Saarbrücken handelt es sich nicht um Arbeitsplätze, welche betriebswirtschaftlich nicht haltbar sind. Wie von Seiten des saarländischen Wirtschaftsministeriums auch veröffentlicht, ist das Call-Center in Saarbrücken für seine Leistungsfähigkeit im Vergleich zu anderen Standorten bekannt. Meiner Meinung nach macht es betriebswirtschaftlich auch keinen Sinn, dass Call-Center zugunsten von anderen kleineren Standorten zu schließen. Deshalb setzte ich mich weiterhin für den Erhalt des Standortes in Saarbrücken ein.

Des Weiteren bin ich mir bewusst, dass in die heutige Arbeitswelt räumliche Flexibilität gehört und nichts liegt mir ferner, als mich dagegen auszusprechen. Wir Saarländer stehen auch nicht im Verdacht dies zu scheuen. Durch die Lage unseres Bundeslandes pendeln viele Bürger und nehmen dies für einen Arbeitsplatz auch in Kauf. Ob es allerdings für einen (Teilzeit-)Mitarbeiter des Call-Center Standortes Saarbrücken zumutbar ist, einen Arbeitsweg von über 250 km am Tag in Kauf zu nehmen oder ob beispielsweise eine Halbtagskraft für den angebotenen Alternativjob mit Kind und Kegel nach Ludwigshafen ziehen sollte, ist in meinen Augen mehr als fraglich.

Mit freundlichen Grüßen
Anette Hübinger, MdB