Andreas Otto, MdA
Andreas Otto
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Claudia M. •

Frage an Andreas Otto von Claudia M. bezüglich Familie

Wie stehen sie zur Förderung künstlicher Befruchtungen, IVF´s und dergleichen bei Frauen über 39 Jahren?

Ich bin der Meinung, das viele Familien bzw. verheiratete Paare ohne Kinder benachteiligt werden, wenn es um die Diskussion des Ehegattensplittings geht oder aber auch bei der Förderung von Familien mit Kindern.
Es wird davon ausgegangen, das man selbst sein Schicksal wählt und keine Kinder haben möchte.
In meinem Freundeskreis gibt es aber sämtliche Familien, die zwar Familie mit Kindern planen, aber leider auf natürliche Weise keine Kinder zeugen können.
Häufig findet man in der Generation der 30-45 Jährigen Familien, die schon seit Jahren auch per künstlicher Befruchtung versuchen Kinder zu zeugen, es aber wiederholt nicht funktioniert.
Auch wenn die Krankenkassen, bis zum vollendeten 39sten Lebensjahr einer Frau ihren Beitrag leisten, trifft es viele Familien hart, diese große finanzielle Belastung zu tragen. Vor allem wenn man mehrere Versuche startet.
Nach dem dritten Versuch gibt es keinen Zuschlag der gesetzlichen Krankenkassen mehr und auch nicht, wenn man älter als 39 Jahre alt ist. Das ist meiner Meinung nach völlig veraltet und muß neu diskutiert werden.
Einerseits brauchen wir mehr Kinder in Deutschland und andererseits gibt es nicht genügend Förderungen diesbezüglich.
Zudem wird man noch doppelt bestraft, indem die Politik in der Regel davon ausgeht, das man sein Schicksal ohne Kinder zu leben selbst gewählt hat. Höhere Beiträge zur Pflegeversicherung bei kinderlosen Paaren, der Wunsch nach Abschaffung des Ehegattensplittings usw.
Ich finde das nicht zeitgemäß.

Wie stehen Sie dazu?

Andreas Otto, MdA
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Mascia,

eine höhere Kostenbeteiligung der Krankenkasse bzw. des Staates an künstlichen Befruchtungen ist sinnvoll und ja auch in der Diskussion. Siehe Gesetzesantrag des Bundesrates von 2012 (17/9344). Dort wurden insgesamt 75% Zuschuss vorgeschlagen. Das würde ich unterstützen, aber leider bin ich nicht Mitglied des Bundestages.
Bei der Altersfrage denke ich, dass die obere Grenze für Frauen nicht bei 40 sein muss.

Dass viele Paare ungewollt kinderlos sind, ist mir bekannt und das ist für die Betroffenen sehr schwer.

Frdl. Gruß

Andreas Otto, MdA

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