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Alexander Funk
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Frage von Petra C. •

Frage an Alexander Funk von Petra C.

Hr. Funk,da Sie ein Befürworter für den Einsatz von Glyphosat sind, benennen Sie mir bitte nur ein "Unkraut" was den Einsatz von Glyphosat rechtfertigen würde.

Sikkation - steht für den Einsatz von Glyphosat kurz vor der Ernte, um Getreide schneller reifen zulassen, Sonnenblumenkerne früher ernten zukönnen usw.
Glyphosat gelangt über Getreideprodukte (Brot, Brötchen), sowie über Futtermittel der Tiere über Milch und Milchprodukte, Eier usw. in den menschlichen Organismus.
Da die WHO Glyphosat als krebsfördernd eingestuft hat und bei 70 % der getesteten Personen Glyphosat im Urin festgestellt wurden, wäre es angebracht Produkte wie z.B. Brot, Milch usw. auf Glyphosatrückstände zu überprüfen, bevor man über eine Zulassung entscheidet.

Mit freundlichen Grüßen

Petra Chrzonsz - Piatek

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Chrzonsz – Piatek,

herzlichen Dank für Ihre Frage zum Zulassungsverfahren für Glyphosat.

Die europaweite Zulassung für Glyphosat läuft in der kommenden Woche (30. Juni 2016) aus.

Bei der Frage der Erneuerung der Zulassung müssen wir sehr genau zwischen blankem Populismus bzw. Panikmache und klar nachvollziehbaren, wissenschaftlichen Erkenntnissen unterscheiden. Fakt ist: Es gibt keine einzige deutsche Bewertungsbehörde, die sich gegen die Erneuerung der Zulassung von Glyphosat ausgesprochen hat. Sowohl das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), als auch das Julius-Kühn-Institut, das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) und das Umweltbundesamt halten die Verlängerung der Zulassung von Glyphosat für vertretbar. Auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat sich dementsprechend geäußert.

Deutschland fungiert für das Thema Glyphosat als Berichterstatter in Brüssel. Dementsprechend wurde das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) mit der Bewertung des gesundheitlichen Risikos des Wirkstoffes beauftragt. Das BfR hat dazu mehr als 1.000 Studien, Dokumente und Veröffentlichungen geprüft und ausgewertet - und in der Folge die Panikmache (etwa der Grünen) klar widerlegt. Im Bereich „Fragen und Antworten“ auf der Webseite des BfR finden Sie zur Frage "Geht von Glyphosat ein Risiko aus, für den Menschen krebserregend zu sein?" die folgenden, eindeutigen Ausführungen:

"Das BfR kommt nach Prüfung aller bislang vorliegenden Studien, Dokumente und Veröffentlichungen einschließlich der Glyphosat-Monographie der Internationalen Agentur für Krebsforschung der WHO (IARC) zu dem Ergebnis, dass nach derzeitiger wissenschaftlicher Kenntnis bei bestimmungsgemäßer Anwendung von Glyphosat kein krebserzeugendes Risiko für den Menschen zu erwarten ist. Diese Auffassung vertreten mit einer Ausnahme (Schweden) auch die Experten aus den EU- Mitgliedstaaten und die EFSA in der nunmehr veröffentlichten Schlussfolgerung (EFSA - Conclusion) im laufenden Verfahren der EU-Wirkstoffprüfung zur weiteren Genehmigung von Glyphosat als -Wirkstoff für Pflanzenschutzmittel."

Ich persönlich sehe, genau wie die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag keinen Grund, diese wissenschaftlichen Kenntnisse zu ignorieren. Hinzu kommt: Die Versagung der Zulassungsverlängerung hätte negative Auswirkungen für die Pflanzengesundheit und dementsprechend auch für die deutsche und europäische Landwirtschaft.

Lassen Sie mich abschließend noch kurz zum wichtigen Punkt der "bestimmungsgemäßen Anwendung" von Glyphosat kommen: Unter realistischen Anwendungsbedingungen ist Glyphosat nicht krebserregend, wie zahlreiche Bewertungsbehörden weltweit festgestellt haben. Die Anwendungsbedingungen sind schon jetzt sehr streng definiert und sollen im Rahmen der Zulassungsverlängerung noch einmal verschärft werden.
Die Kontrolle der bestimmungsgemäßen Anwendung übernehmen bei uns die Länderbehörden. Cf. dazu die Regelungen im Pflanzenschutzgesetz PflSchG (Abschnitt 11 „Behörden, Überwachung“) und auch insbesondere den Abschnitt 13 („Straf- und Bußgeldvorschriften“).

Vor diesem Hintergrund und der Tatsache, dass Glyphosat der für seine Anwendungsgebiete am besten untersuchte Wirkstoff mit den geringsten Nebenwirkungen für Mensch, Tier und Umwelt ist, spreche ich mich für eine Verlängerung der Zulassung von Glyphosat aus.

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Funk