
Sehr geehrter Herr Schröder,
Sehr geehrter Herr Schröder,
(...) Davon abgesehen, halte ich das Energiekonzept der Bundesregierung für einen Schritt in die richtige Richtung! Es enthält Antworten auf viele Fragen, die die Vorgänger von Bundesumweltminister Norbert Röttgen unbeantwortet gelassen haben. (...)
(...) Schon heute ist die Kehrseite der erneuerbaren Energien deutlich zu spüren, egal ob Wind, Biomasse, Geothermie oder gar Kohle, nahezu jede Energieform trifft vor Ort auf erhebliche Akzeptanzprobleme. (...) Die Kritik an dem Erneuerbaren Energiengesetz halte ich durchaus berechtigt, dieses krankt nach wie vor daran, dass erneuerbare Energien um nahezu jeden Preis gefördert werden sollen. (...)
(...) zunächst einmal fallen radioaktive Abfälle nicht nur bei Kernkraftwerken, sondern auch in der Industrie, Medizin und in der Forschung an. Die sichere und umweltgerechte Entsorgung von bestrahlten Brennelementen aus dem Betrieb der Kernkraftwerke sowie von radioaktiven Abfällen aus der Kerntechnik, der Stilllegung von kerntechnischen Einrichtungen, ist selbstverständlich die unabdingbare Voraussetzung für die Nutzung radioaktiver Stoffe. (...)
(...) Der Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum, gesellschaftlicher Wohlfahrt, sozialem Fortschritt, nachhaltiger Entwicklung und dem Erhalt der biologischen Vielfalt muss hinterfragt werden. Die international übliche Wachstumsmessung mit dem Bruttoinlandsprodukt (BiP) misst weder die Nachhaltigkeit wirtschaftlicher Aktivitäten, noch deren Auswirkungen auf das Klima und die biologische Vielfalt, und es bildet nicht die sozialen Folgen des quantitativen Wirtschaftswachstums ab. Das BiP ist deshalb keine geeignete Grundlage für notwendige politische Entscheidungen um den Wandel zu beschleunigen und auch unzureichend, um den Fortschritt des Transformationsprozesses in eine ökologische Wirtschaft abzubilden. (...)
(...) Das Wachstum "an sich" oder aller Wirtschaftszweige ist für uns nicht a priori positiv – siehe z.B. die derzeitige Debatte um die Verlängerung der Atomkraftwerkslaufzeiten. Wirtschaftswachstum, das nicht auf Nachhaltigkeit setzt, vernichtet Zukunftschancen und ist, um Ihre Frage aufzugreifen, weder positiv noch wünschenswert. (...)