Betreuungsgeld verhindern (Änderungsantrag)

Ein Änderungsantrag der Grünen zur Verhinderung des Betreuungsgeldes ist mit der Stimmenmehrheit von CDU/CSU und FDP abglehnt worden.

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Dafür gestimmt
234
Dagegen gestimmt
308
Enthalten
3
Nicht beteiligt
74
Abstimmungsverhalten von insgesamt 619 Abgeordneten.

CDU/CSU und FDP wollen mit dem Gesetzentwurf zur "Ergänzung des Betreuungsgeldgesetzes" einen finanziellen Anreiz schaffen, um einen Teil des geplanten Betreuungsgeldes für eine private Altersvorsorge oder das Bildungssparen anzulegen. Der Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sah in seiner Beschlussempfehlung eine Annahme des Gesetzentwurfs vor.

Die Grünen sprechen sich gegen das Betreuungsgeld aus, weil sie darin folgende Probleme sehen:
Das Betreuungsgeld biete gerade für bildungsferne und einkommensschwache Familien einen hohen Anreiz auf Kinderbetreuungsplätze zu verzichten. Somit sei es schwierig, die möglichen Defizite in der Lernentwicklung der Kinder auszugleichen
Es bestehe ein Widerspruch zwischen dem Betreuungsgeld und dem Ziel, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. In den meisten Fällen legten die Mütter eine berufliche Pause ein und somit werde der Wiedereinstieg in den Beruf erschwert
Die Erwerbspause der Mütter stehe im Gegensatz zu dem im Demografiebericht der Bundesregierung formulierten Ziel, die Frauenerwerbstätigkeit zu erhöhen
Aus dem gleichen Grund spreche das Betreuungsgeld gegen die tatsächliche Gleichberechtigung von Mann und Frau. Es bestehe ein Widerspruch zwischen dem Betreuungsgeld und dem Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetzes
Lange Pausen in der Erwerbstätigkeit lassen viele berufliche Potenziale ungenutzt. Das sei aufgrund des demografischen Wandels und des daraus resultierenden Fachkräftemangel ein Problem

Für den Änderungsantrag stimmten die Grünen, Linke und SPD. Die Parlamentsmehrheit aus CDU/CSU und FDP lehnten den Antrag ab.

Kommentare

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Ich frage mich, wieso um alles in der Welt die meisten Argumente gegen das Betreuungsgeld lächerlich sind.
Entweder man muss arbeiten um Geld zu verdienen, dann ist das Betreuungsgeld zu niedrig um eine Berufsalernative zu sein.
Oder man müsste nicht arbeiten und tut es freiwillig und gibt sein Kind in andere Hände.
Oder man hat das Privileg sich um sein Kind sorgen und es erziehen zu können.
Ich habe Zweifel daran, dass das Betreuunhgsgeld dafür verantwortlich ist, wenn Mütter beschließen ihrem Kind zuliebe eine längere Pause zu machen. Was ich übrigens voll und ganz befürworte. Eine Kita sollte eine Hilfe in Notsituationen sein, nicht die Normalität. Wofür denn bitte bekommt man Kinder? Um sie abzuschieben wenn man finanziell dazu imstande wäre für sie da zu sein?

Ich dachte immer das Betreuungsgeld wäre von Leuten ersonnen worden, die ein Gefühl dafür haben wieviel Arbeit es ist Kinder aufzuziehen und zu erziehen, und den Frauen ihren Respekt dieser Arbeit gegenüber ausdrücken.
Ist es beispielsweise nicht irgendwie lächerlich, wie viel Rente eine Mutter bekommt? Da jammern die Wissenschaftler darüber dass Deutschland einem fürchterlichen demographischem Wandel unterliegt, und was tuen die lieben Politiker dafür (bzw. dagegen)? Sie erlassen noch mehr Gesetze die dafür sorgen wollen dass aber auch wirklich jede Frau arbeitet.
Und dann kommt mal jemand, der stattdessen ein Betreuungegeld in Kraft ruft, und was geschieht daraufhin? Der Rest versucht es schleunigst wieder abzuschaffen! (Und noch mehr Dummheiten in dieser Richtung begehen wollen, aber das würde nun wirklich zu weit gehen. Auf jeden Fall sind die Grünen alles, aber nicht familienfreundlich!)

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Hallo Darikon, eine Kita als ",Notfalllösung", zu bezeichnen, finde ich etwas kurzsichtig. Kinder brauchen andere Kinder! Nur dort lernen sie Sozialverhalten! Über das Einstiegsalter kann man sich streiten, aber Kindern, die immer nur bei Mutter oder Vater den Alltag kennen lernen, gehen wichtige Sozialkompetenzen wie teilen, Rücksicht nehmen, aber auch einfach Quatsch machen und Kind sein in großen Teilen verloren. Ein Erwachsener kann diese Kompetenzen alleine nicht vermitteln, vorallem kein Erwachsener, der dem Kind so nahe steht und es ",blind", liebt, wie eben Mutter oder Vater.

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Fachkräftemangel!
Fachkräftemangel?

Und viele Langzeitarbeitslosen, die älter als 57 sind, kommen aus der Arbeitslosenstatistik.
Egal, ob Produktionshelfer oder promovierter Mathematiker!
Nein, es ist nicht der 1. April

Der deutsche Wähler wird nur vereimert.
Ihm wird erzählt, dass wir nur unflexible, dumme Arbeitslose haben, während aus dem Ausland die fähigsten Leute importiert werden müssen.

Ihm wird erzählt, dass wir weniger als 3 Mio. Arbeitslose haben.

Ihm wird erzählt, dass arbeitslose 60-Jährige nicht arbeitslos sind.

Und viele glauben diese Schmarren!

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Preisfrage:
Welche Partei keifte vor 1989 am lautesten gegen die Kitas der DDR!

Richtig!
Die CDU!

Nein, ich behaupte nicht, dass die CDU gegen eine frühe Trennung von Kalb und Kuh oder Ferkel und Sau ist. Nur will sie auf Biegen und Brechen das frühestzeitige Trennen von Mutter und Kind ermöglichen!

Bei Tieren arbeitet man da mittlerweile gegen.

Hoch lebe die neochristliche Weltanschauung!

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Der Mann hat recht! Die Grünen sind alles andere als familienfreundlich.
Man sollte doch allen Eltern selbst überlassen, wie sie Ihre Kinder groß ziehen. Sie tragen ja hierfür die alleinige Verantwortung und auch die Lasten der Kindererziehung.
Von staatlich verordneten Erziehungssystemen a la DDR, wie sie nun - trotz der negativen Erfahrungen - leider auch die Grünen propagieren, und die nur darauf abzielen Mütter möglichst gleich nach der Geburt des Kindes wieder vom Staat ausbeuten zu lassen, kann ich nur warnen.