Hamburg Rathaus Bürgerschaftswahl
Bürgerschaftswahl in Hamburg

Das sind eure Entscheidungshelfer!

Am Sonntag, 23. Februar, wird gewählt! Und zwar die Hamburgische Bürgerschaft. Habt ihr euch schon informiert oder sogar entschieden, welchen Personen oder Listen ihr eure zehn Stimmen geben wollt? Wir haben für euch ein paar „Last Minute“-Infolinks zusammengestellt!

von Redaktion abgeordnetenwatch.de, 19.02.2020

Frageportal zur Bürgerschaftswahl

Über unser Frageportal zur Bürgerschaftswahl gelangt ihr per Eingabe Ihrer PLZ in euren Wahlkreis und könnt euch ansehen, wer alles antritt. Außerdem könnt ihr den Kandidierenden Fragen stellen oder lesen, welche Fragen bereits gestellt wurden – und wie die Antworten ausfielen. Vielleicht überrascht euch, was ihr lest? Vielleicht ist Interessantes dabei oder gibt euch Anregung, selbst eine Frage zu stellen! Die Fragefunktion ist bis Samstag Abend, 22. Februar, um 18 Uhr geöffnet.

Der Kandidaten-Check von abgeordnetenwatch.de

Auch abgeordnetenwatch.de hatte Fragen: In unserem Kandidaten-Check haben wir alle 733 hamburgischen Kandidierenden gebeten, zu 18 landespolitisch relevanten Thesen Stellung zu beziehen: Rote Flora, Hafen, Stadtbahn, Nachtflugverbot – und noch vieles mehr. Die Kandidat:innen konnten ihre Positionen zusätzlich inhaltlich begründen. Gerade weil das Hamburger Wahlrecht den Wähler:innen so viel Einfluss gewährt, ist es wichtig zu erfahren, wofür die Kandidierenden persönlich stehen. Spielt unseren Kandidaten-Check durch!

... und noch ein paar weitere Wahlhilfen

  • Wahl-O-Mat | Ganz klassisch: 38 Thesen, um zu prüfen, welche Parteien euch am nächsten stehen.
  • Lieber mobil unterwegs? Dafür gibt es den VoteSwiper: 35 Thesen, alle Parteien, auf dem Handy
  • Zu bestimmten Themen die Positionen von Expert:innen und Kandidierenden hören? PluraPolit hat, was ihr braucht: Kurze Audionachrichten, die ihr von unterwegs hören könnt und zu denen ihr per Sprachnachricht Fragen stellen könnt
  • Ran an die Inhalte: Ihr findet, der Austausch mit anderen Menschen ist der beste Weg, um euch eine Meinung zu bilden? Dann probiert Diskutier Mit Mir: Eine App, mit der ihr anonym zu den Themen der Hamburg-Wahl mit Menschen, die politisch anders ticken als ihr, diskutieren könnt.
  • Ihr wollt nicht immer nur Fotos und Text sehen, sondern auch mal Bewegtbild erleben? Dann ist der NDR.de-Kandidat*innen-Check genau das Richtige für euch, dort könnt ihr euch kurze Videos der Wahlbewerber:innen ansehen.
  • Euer Schwerpunkt liegt bei Umweltschutz? Der (Klima)Wahlhelfer von "Hamburg Muss Handeln" fasst für euch die Positionen der Parteien zum Thema Klimaschutz zusammen.

Was wollten andere Wähler:innen von den hamburgischen Kandidierenden wissen? 

Wir haben hier für euch einige spannende, kuriose oder besonders informative Fragen und Antworten aus der abgeordnetenwatch.de-Plattform zusammengestellt:

Kostenfrei mit Bus und Bahn? | Eine Bürgerin fragt, wie die CDU-Kandidatin Patricia Meier zu einem kostenfreien Hamburger Nahverkehr steht. Die Kandidatin antwortet pragmatisch: Kostenfrei gehe es ihrer Meinung nach nicht, aber mit einer Senkung könnte sie sich anfreunden.

Luxus oder sozial | Ein Wähler will von der grünen Spitzenkandidatin Katharina Fegebank wissen, wie sie mit dem angespannten Wohnungsmarkt umgehen will, da es seiner Meinung nach nur zwei Kategorien dabei gebe: Luxus- oder Sozialwohnungen. Die Politikerin erklärt ausführlich, was sie im Falle einer Regierungsbeteiligung in den nächsten fünf Jahren vorhat.

Um grün betteln | Viele Kandidierende wurden zu den in Hamburg heiß diskutierten "Bettel-Ampeln" befragt. Das sind Ampelanlagen, bei denen Fußgänger:innen und Radfahrer:innen nur per Knopfdruck Grün erhalten, obwohl Autos sowieso Rot haben. Sabine Böddinghaus von den Linken erklärt, was die Linkspartei dagegen einzuwenden hat. Kurt Duwe von der FDP bezeichnet sich selbst als "notorischen Fußgänger", findet die Bettel-Ampeln aber trotzdem in Ordnung.

Der Fall "Herbertstraße" | Eine Wählerin hat über hundert Kandidierende aller Parteien gefragt, was sie von der Werbung des Hamburger Tourismusbüros zur berühmten – für Frauen und Minderjährige allerdings verbotenen – Herbertstraße in St. Pauli halten. Während Cansu Özdemir von den Linken der Fragestellerin ausführt, die Werbung "würdigt Frauen herab, bedient Klischees und geht zudem an der Realität vorbei", rechtfertigt der CDU-Kandidat Michael Westenberger das Verbot damit, dass "die Innenbehörde befürchtet, das eine vollständige Öffnung wohl Störungen der öffentlichen Ordnung begründet." St.Pauli-Anwohnerin und SPD-Kandidatin Julia Staron gibt eine eigene, persönliche Antwort.

Wie positionieren sich die Kandidierenden und Parteien im Kandidaten-Check von abgeordnetenwatch.de

Direkte Demokratie | Gerade erst wurde die Volksinitiative für verbindliche Bürgerentscheide auf Bezirksebene eingereicht, die meisten Kandidierenden sind jedoch nicht für die Änderung: 80 Prozent der teilnehmenden SPD-Kandidierenden sprechen sich dagegen aus, wie auch 63 Prozent der Grünen und immerhin noch 54 Prozent der CDU. Die Linkspartei und die AfD sprachen sich mit 97 Prozent bzw. 57 Prozent für verbindliche Volksentscheide aus, ebenso die Kandidierenden der Freien Wähler (100 Prozent Zustimmung) und der ÖDP (83 Prozent).

Großevents | Bei der These "Großevents wie der Schlagermove und Harley Days haben überhandgenommen, deswegen soll die Zahl deutlich reduziert werden" sind sich die derzeitigen Koalitionspartner SPD und Grüne nicht einig: Während 88 Prozent der grünen Kandidierenden die Zahl reduzieren wollen und damit der These zustimmen, lehnen 68 Prozent der teilnehmenden SPD-Kandidierenden diese ab und halten eine Reduktion für nicht notwendig.

Autofreie Innenstadt | Auch das Thema Verkehr erhitzt die Gemüter und spaltet die Kandidierenden. Ein Pilotprojekt in Ottensen für die autofreie Innenstadt wurde erst vor kurzem von einem Hamburger Gericht verboten. Die SPD und CDU stimmen der These, nach der Autos auch weiterhin in die Innenstädte fahren dürfen, mit 75 bzw. 69 Prozent zu. Auch FDP und AfD wollen den Weg für Autos freihalten. Die grüne Spitzenkandidatin Katharina Fegebank hatte sich Ende Januar gegen eine vollständig autofreie Innenstadt ausgesprochen, der Idee der "autoarmen Innenstadt" folgten die grünen Kandidierenden und wählten zu 72 Prozent "neutral" bei der These aus. Die Linke und auch die Europapartei Volt stimmten gegen die These.

Kandidaten-Check selbst durchspielen: Nachdem ihr eure PLZ eingegeben habt, könnt ihr die 18 Thesen durchgehen und am Ende sehen, mit wem aus eurem Wahlkreis ihr die meiste – und die wenigste! – Übereinstimmung habt. Hier geht's zum Kandidaten-Check.

Wir wünschen viel Spaß beim Stöbern und beim Wählen!

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