Wie kann es sein das einige in der CDU das D- Ticket als zu teuer kritisieren aber keine Kritik an den Subventionen für den Autoverkehr kommt?

Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Das Deutschlandticket ist eine sinnvolle Sache. Es stellt aber die öffentlichen Haushalte vor enorme Herausforderungen, die man bei der Debatte nicht außer Acht lassen darf. Einerseits müssen die Betreiber des ÖPNV, Landkreise, Bundesländer und der Bund über die Deutsche Bahn starke Einbußen bei den Ticketverkäufen hinnehmen, da auch viele Abonnenten von Zeitfahrkarten (Jahres-, Monats- und Wochenkarten) auf das oft günstigere Deutschlandticket umsteigen. Andererseits steigt die Zahl der Passagiere und damit auch die Kosten für den Betrieb des ÖPNV. Dies muss aus dem Steuerhaushalt ausgeglichen werden, was auch geschieht. Ich finde es nur vernünftig, wenn in angemessener Zeit immer wieder über die Finanzierung verhandelt wird. Am Ende brauchen wir einen ÖPNV, der finanzierbar ist und eine gute Taktung bringt. Ohne auskömmliche Mittel werden sich weder das Streckennetz ausbauen noch eine hohe Taktung erhalten lassen.
Sie ziehen eine Parallele zur Finanzierung des Autoverkehrs. Der Vergleich ist schwer zu machen. Auch der ÖPNV ist gerade im ländlichen Raum auf ein gutes Straßennetz angewiesen. Straßen und Autobahnen sind ein wichtiger Pfeiler unserer Wirtschaft. Des Weiteren fließen aus der Kfz-Steuer und der Lkw Maut jährlich ca. 25 Mrd. Euro in die Staatskasse. Das ist etwas mehr, als der Bund für Bau, Unterhaltung und Betrieb von Bundesstraßen und Autobahnen ausgibt.
Ich hoffe, das beantwortet Ihre Frage.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Dahler, MdB