Frage an Wolf Bauer von Mario M. bezüglich Jugend
Sehr geehrter Hr. Dr. Wolf Bauer,
es herrscht wohl wieder Stimmungsmache. Kaum gehts darum wieder an die Macht zu gelangen werden aufgrund aktueller Ereignisse eine schnelle und einfache Lösung für Probleme gesucht. Doch anstelle auf Probleme einzugehen wird hier in unserem Land gern einfach mal das Verboten Schild ausgepackt.
Warum auch nicht, denn es scheint einfacher zu sein einfach alles zu verbieten!
Für mich als Paintballspieler, PC-Spieler (Egoshooter), Steuerzahler, Arbeitnehmer und Bürger in diesem Land stellt sich nun die Frage:
Muss ich meine Hobbies an den Nagel hängen, weil es von der Gesellschaft versäumt wurde etwas für unsere Jugend zu tun?
Warum müssen Paintballer mit einem Verbot rechnen und Mitglieder von Schützenvereinen dürfen weiter fröhlich auf Bilder, Zielscheiben und den Vogel schießen? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ein Paintballspieler mit seinem Druckluftmarkierer in die Fussgängerzone gerannt, eine Schule gestürmt oder gar Geiseln genommen hat. Aber die guten Traditionsvereinsmitglieder müssen nun Volljährig sein und Ballern weiter?
Bisher war es genau auch so beim Paintballspielen: Man musste 18Jahre alt sein um einen Druckluftmarkierer besitzen und hier in Deutschland spielen zu dürfen. Warum wird es nun verboten? Aber in Schützenvereinen durften 14jährige schiessen.
Hmm was habe ich hier nicht verstanden ? oder wollte man das Offensichtliche nicht erkennen.
Naja egal wir verbieten es mal, denn es ist einfacher!
Dann mein Vorschlag:
Wir verbieten Fechten, Boxen, Biathlon, Autoscooter und das Kino.
Denn dort wird auch das simulierte Töten von Menschen ausgeübt.
Aber halt, wenn wer mit seinem Auto die Königsfamilie töten will, wird dann auch die Autoindustrie sterben weil das Autofahren verboten wird?
Vielleicht fangen wir mal an die Gesellschaft und ihre Interessen neuzusortieren. Denn Geld und Lobbies sind nicht alles.
Sehr geehrter Herr Mönch,
um es vorweg zu nehmen: Ich bin kein Freund von sog. Ego-Shootern am PC oder Spielen wie Paintball, die das Töten anderer Menschen simulieren. Das kann ich und will ich nicht nachvollziehen und hoffe sehr, dass die Gesellschaft – und besonders die Jugend - andere Freizeit“sport“arten wählt als diese.
Doch ich bin auch kein Freund allzu ausufernder staatlicher Regulation – weder glaube ich, dass in diesem Bereich Kontrolle und Sanktion funktionieren könnten, noch möchte ich den Bürgerinnen und Bürgern allzu viele Vorschriften machen. Auch glaube ich nicht, dass man mit dem bloßen Verbot solcher Spiele oder einer rabiaten Verschärfung des Waffengesetzes zukünftig Amokläufe und ähnliche Tragödien verhindern kann.
Insofern würde ich im Zweifelsfall ein pauschales Verbot von Paintball - sollte es doch noch einmal zur Debatte gestellt werden - nicht unterstützen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Wolf Bauer
Weitere Fragen an Wolf Bauer
(...) Denn eins dürfen wir dabei auch nicht außer Acht lassen: Wir müssen auch schwerste Verbrechen wie Kinderpornographie effektiv bekämpfen können. Wenn dazu auch entsprechende Instrumente wie Internetfilter gehören, habe ich nichts dagegen einzuwenden. (...)
(...) Die von Ihnen angesprochenen Killerspiele finde auch ich abstoßend. Ich befürchte nur, dass ihr Verbot nichts daran ändern wird, dass Jugendliche ihre Freizeit damit verbringen. (...)
(...) Mit der Novellierung des Gentechnikgesetzes ist auf Betreiben des Koalitionspartners die Möglichkeit geschaffen worden, ein Lebensmittel mit der Angabe „ohne Gentechnik“ zu bezeichnen. Während die vom damaligen Bundesgesundheitsminister Seehofer 1998 eingeführte Kennzeichnung „ohne Gentechnik“ so gefasst war, dass das Lebensmittel absolut gentechnikfrei hergestellt werden musste, gibt es für die jetzt geschaffene Kennzeichnung „ohne Gentechnik“ folgende Schlupflöcher: Bei Lebensmitteln dürfen entsprechend der EU-Ökoverordnung nur gentechnisch verändert Zusatzstoffe enthalten sein, wenn gentechnikfreie Zusatzstoffe am Markt nicht verfügbar sind. (...)
Sehr geehrter Herr Stiefel,