Frage an Volker Holzendorf von Manfred K. bezüglich Soziale Sicherung
Was werden Sie unternehmen gegen die gewissenlose Überbezahlung von Top-Managern, und die Praxis, bei Ausscheiden wegen Unfähigkeit enorme Zahlungen zu bekommen?
Lieber Herr K.,
vielen Dank für ihre Frage, die ich gerne wie folgt beantworte:
Zunächst mal zu große Ungleichheit schadet einer demokratischen Gesellschaft. Denn sie gibt wenigen Menschen zu viel Macht. Das ist ungerecht. Bezüglich der Deckelung von Managergehältern wollen wir von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN nicht, dass sich Superreiche und Spitzenmanager*innen von der Gesellschaft abkoppeln. Deswegen setzen wir ein klares Stoppsignal: Zukünftig sollen Unternehmen nur noch maximal 500.000 Euro pro Kopf von der Steuer absetzen können. Auch weil Manager*innengehälter zulasten der Allgemeinheit gehen, wenn Unternehmen die Zahlungen als Betriebsausgaben absetzen.
Dann will ich zu der von ihnen kritisierten Praxis kommen, dass "Top-Managern, ... bei Ausscheiden wegen Unfähigkeit enorme Zahlungen zu bekommen". Wir leben in einem Rechtstaat und dort wird auf Grund von Verträgen gehandelt. Was in bereits geschlossenen Verträgen steht muss verbindlich sein - sonst wird es Willkür. Das will ich vorwegschicken. Sie sprechen aber zurecht, wie ich finde, den Unterschied zwischen rechtlichen und moralischen Handeln an. Deshalb fordern wir von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eine Grenze von einer Million Euro für Abfindungen sowie eine Bonus-Malus-Regelung, damit Manager nicht nur am Gewinn, sondern eben auch am Verlust des Unternehmens beteiligt sind.
Außerdem brauchen es eine verfassungsfeste, ergiebige und umsetzbare Vermögenssteuer für Superreiche, denn in wenigen Ländern Europas sind die Vermögen so ungleich verteilt wie in Deutschland. BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN und ich wollen, dass alle einen fairen Beitrag leisten, wenn unser Gemeinwesen finanziert wird und Zukunftsinvestitionen getätigt werden, zum Beispiel für den Ausbau von Kinderbetreuung, den Betrieb von Schulen oder einen bezahlbare Tickets für Bus und Bahn.
Ihr
Volker Holzendorf
Zukunft beginnt mit Klimaschutz