Portrait von Ursula Heinen-Esser
Ursula Heinen-Esser
CDU
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Ursula Heinen-Esser zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Norbert K. •

Frage an Ursula Heinen-Esser von Norbert K. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Heinen-Esser,

im Beitrag des Kölner Stadtanzeigers vom 16.02.12 ( http://www.ksta.de/html/artikel/1328863630427.shtml ) ist zum Thema ´Verteidigungsminister de Maizière bietet seinem kanadischen Kollegen den Flughafen Köln/Bonn zum Drehkreuz für die kanadischen Streitkräfte zu machen an´ zu lesen:

"Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Ursula Heinen (CDU), hat ebenfalls "enorme Bauchschmerzen, wenn es zusätzliche Nachtflüge geben sollte. Flüge zwischen zwölf und fünf Uhr sollte die kanadische Armee unterlassen." Sie äußerte allerdings ansonsten Verständnis für den Plan. Es gehe ja offensichtlich auch darum, den Abzug aus Afghanistan abzuwickeln. Das sei ein zeitlich befristetes Unterfangen. Und es liege nahe, dies über Europa zu tun."

Es ist bekannt, dass Militärflieger besonders viel Lärm verursachen. Deswegen frage ich Sie, wie Sie die Bevölkerung im Ballungsraum Köln vor diesem zusätzlichen Flugrärm unter folgenden Prämissen schützen wollen:

1. Ist damit zu rechnen, dass die Flüge des kanadischen Militärs in erster Linie nachts stattfinden werden - Köln/Bonn ist ja bekannt für seine Nutzungsmöglichkeit rund um die Uhr?
2. Wie wollen Sie sicherstellen lassen, dass die Kanadier nur "Flüsterflugzeuge" einsetzen werden, falls das Angebot des Herrn Bundesverteidigungsminister an seinen kanadischen Kollegen zum Tragen kommt?
3. Sind Ihnen die wissenschaftlichen Studien bekannt, die insbesondere die gesundheitlichen Auswirkungen durch nächtlichen Fluglärm beschreiben?
4. Kennen Sie überhaupt noch - obwohl Sie ja als Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium tätig sind - die Probleme des Ballungsraumes Köln in Bezug auf Umgebungslärm?
5. Ist Ihnen die Richtlinie 2002/49/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 25. Juni 2002 über die Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm bekannt? Wie stehen Sie zu ihr?

Für Ihre Antwort darf ich mich bereits jetzt bedanken.

Freundliche Grüße

Norbert Kusch

Portrait von Ursula Heinen-Esser
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Kusch,

vielen Dank für Ihre Frage auf Abgeordnetenwatch.de zur geplanten Verlagerung kanadischer Flüge an den Flughafen Köln/Bonn.

Die kanadischen Streitkräfte nutzen seit 2009 den Flugplatz Spangdahlem in der Eifel und seit 2008 in unregelmäßigen Abständen auch den Flughafen Köln/Bonn. Geplant ist nun, diese Nutzung nach Köln zu verlagern. Laut Aussagen von kanadischer Seite sind für die Deckung der Einsatzversorgung der kanadischen Streitkräfte künftig zwei bis vier Flüge pro Monat vom Flughafen Köln/Bonn nötig. Eingesetzt werden dabei überwiegend Transportflugzeuge des Typs C-17. Darüber hinaus können gegebenenfalls im Herbst 2012 noch bis zu 15 Flüge hinzukommen, die aber nicht zwingend in Köln, sondern auch von anderen Flughäfen abgewickelt werden können.

Gemeinsam mit meiner Kollegin Elisabeth Winkelmeier-Becker MdB habe ich mich beim Bundesverteidigungsministerium dafür eingesetzt, die Nacht - soweit möglich - von zusätzlichen Flügen freizuhalten. In Anbetracht der Ergebnissen der Lärmwirkungsforschung freue ich mich daher sehr über die Aussage unserer kanadischen Verbündeten, ihre geplanten Flüge in der Regel tagsüber durchzuführen.

Denn schon jetzt ist die Nachtflugsituation am Flughafen Köln/Bonn angespannt und ich bin der Ansicht, dass wir die negativen Auswirkungen von nächtlichem Fluglärm auf die Gesundheit der Betroffenen viel stärker als bisher in den Fokus rücken müssen. Daher setze ich mich seit geraumer Zeit für einen fairen Interessensausgleich zwischen den wirtschaftlichen Belangen des Flughafens und der Fluggesellschaften und dem berechtigten Anliegen der von Fluglärm betroffenen Anwohner nach Lärmminderung in der Nacht ein.

Mit freundlichen Grüßen

Ursula Heinen-Esser