Ulrike Neumann
SPD
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Frage von A. A. •

Frage an Ulrike Neumann von A. A. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Frau Ulrike Neumann

In Deutschland wird stets bemängelt, dass zu wenig Menschen höhere Bildungsstufen erreichen (z.B.: Promovieren). Trotzdem wurden in der FU und in anderen Universitäten stets die Anzahl der Hochschullehrer verringert und damit auch die Anzahl der der Studienplätze.

Ist der Abbau von Studienplätzen nicht ein Schritt in die falsche Richtung?
Oder vertrehten Sie für eine andere Politik?

Mit freundlichen Grüßen

A. Achazi

Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau / sehr geehrter Herr Achazi,

Sie haben völlig recht: In Deutschland gibt es noch immer zu wenig Hochschulabsolventen. Das zeigt auch der jüngst erschienene Bericht der OECD "Bildung auf einen Blick".

Die Berliner SPD setzt sich dafür ein, die Quote der Hochschulabsolventen mittelfristig auf 40% zu erhöhen. Nur mit erstklassig qualifizierten Arbeitskräften werden wir wirtschaftlich international mithalten können. Deshalb dürfen keinerlei finanzielle Zugangshürden aufgebaut werden, die Kinder gerade aus sozial schwächeren Haushalten von einem Studium abhalten könnten.

Es ist auch richtig, dass sich an den Universitäten die Anzahl der Hochschullehrer und damit die Anzahl der Studienplätze verringert haben. In Berlin sind zwischen dem Senat und den Hochschulen Verträge geschlossen, nach denen die Hochschulen finanzielle Zuwendungen erhalten und sich dafür zu strukturellen Veränderungen verpflichten. Uns geht es um einen verbesserten Betreuungsschlüssel für die Studierenden. Dadurch soll die Studiendauer verkürzt und die Anzahl der erfolgreichen Absolventen erhöht werden. Damit wird die Anzahl der an den Hochschulen Studierenden kurzfristig verringert. Mit einem weiteren Abbau der Stellen für Hochschullehrer ist dagegen nicht zu rechnen. Damit verbessert sich das zahlenmäßige Verhältnis von Hochschullehrern und Studierenden.

Nicht die Anzahl der Studierenden ist also entscheidend, sondern die Anzahl derjenigen, die ihr Studium erfolgreich abschließen. Und um längerfristig ein Anwachsen des Anteils der Hochschulabsolventen pro Jahrgang zu erreichen, werden die Zahlen der Hochschullehrer und der Studierenden beträchtlich steigen müssen.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrike Neumann