Danke für Ihre Antwort. Wenn man d. Link CRISPR_Risiken folgt kann man den als Ergänzung eingefügten Text lesen. Wie können Sie das Risiko verantworten, dass Bestäuber usw. geschädigt werden?
Durch Wechselwirkungen mit anderen Genen kann sich beispielsweise die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe von Pflanzen verändern oder diese anfälliger für Krankheiten werden. Betroffen können beispielsweise auch die
Interaktionen mit Bestäubern, Bodenorganismen (Mikrobiom der Pflanzen) oder der Nahrungskette sein.

Ich kann Ihre Sorgen verstehen, es gibt aber Studien, die genau die von Ihnen vorgetragene Risiken für Bestäuber wie Bienen untersucht haben und die keine negativen Auswirkungen auf Bienen nachweisen konnten. Es gibt in der EU sehr strenge Auflagen zu CRISPR (Clustered Regularly Interspace Short Palindromic Repeats) und auch EU-Rechtsprechung.
Anbei Auszüge aus diversen Studien und Links:
„Bienen sammeln Blütennektar und Pollen in einem Umkreis von durchschnittlich 1,5 Kilometern um den Bienenstock. Maisblüten liefern zwar keinen Nektar, dafür aber reichlich Pollen, der für die Aufzucht der Bienenlarven und Jungbienen eine wichtige Proteinquelle ist. Wenn gentechnisch veränderter Mais angebaut wird, sammeln Bienen auch dessen Pollen. Eine schädliche Wirkung auf Bienen konnte in zahlreichen Untersuchungen jedoch nicht festgestellt werden.“
„Die wichtigste Ursache des „Bienensterbens“ in Deutschland ist die Varroamilbe, ein aus Südostasien eingeschleppter Parasit. Neben weiteren Ursachen könnte weltweit auch die industrielle Landwirtschaft, bei der der Anteil von Blühpflanzen gering gehalten wird und Pestizide zur Unkraut-, Krankheits- und Schädlingskontrolle eingesetzt werden, für hohe Bienenverluste mitverantwortlich sein.“
„Bienen kommen mit dem Bt-Protein über den Maispollen in Kontakt, der als wichtige Eiweißquelle für die Aufzucht der Larven und Jungbienen dient. Dass der Anbau von Bt-Mais als Ursache für das Bienensterben ausgeschlossen werden kann, wurde inzwischen eindeutig wissenschaftlich belegt. Allein schon die geografischen Lagen des Bt-Mais-Anbaus stimmen nicht mit der regionalen Verbreitung des Bienensterbens überein, gerade auch in Europa, wo nur in Portugal und Spanien gentechnisch veränderter Mais angebaut wird. Aber auch in den USA stimmt das regionale Auftreten des Bienensterbens nicht mit dem Anbau von Bt-Mais überein.
Schon vor Jahren wurden die potenziellen Einflüsse von Bt-Mais auf Honigbienen intensiv erforscht. 2008 wertete eine Gruppe US-amerikanischer Ökologen 25 Studien, die mit Honigbienen im Labor durchgeführt worden waren, nach einheitlichen Kriterien aus. Das Ergebnis der Meta-Studie war, dass gentechnisch veränderte Bt-Pflanzen keinen Einfluss auf das Überleben von Honigbienen haben. Da die Bt-Proteinkonzentrationen, mit denen im Labor getestet wird, üblicherweise viel höher sind als sie im Freiland vorkommen, ist eine Beeinträchtigung der Bienen im natürlichen Umfeld unwahrscheinlich.“
Jede Züchtung verändert Gene, aber nur bei den neuen Genome Editing-Verfahren sind diese Veränderungen im Einzelnen bekannt – damit unterscheiden die sich grundlegend von der herkömmlichen Züchtung, aber auch von der Gentechnik. Nobelpreis 2020. Was man zur Gen-Schere CRISPR/Cas wissen sollte - Forschung - transgen.de
Role-of-Pollinators-in-Agriculture.pdf
EuGH-Urteil zur Genschere - Höhere Hürde für die Pflanzenzüchtung
Auszug Volt-Wahlprogramm, Seite 82:
Eine nachhaltige Landwirtschaft ist essentiell für eine widerstandsfähige und gerechte Gesellschaft. Wir alle profitieren von sicheren, umweltfreundlichen Lebensmitteln, während landwirtschaftliche Betriebe durch innovative Ansätze und klare Standards langfristig unterstützt werden. Deshalb setzt sich Volt für diese Zukunft ein: • Nachhaltige Landwirtschaft: Landwirtschaftliche Flächen werden kleinzelliger gestaltet und nachhaltige Anbausysteme (z.B. durch Agroforstwirtschaft, Zwischenfruchtanbau und neue Ökosysteme wie Beetle Banks) gestärkt.