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Stephan Rothe
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Frage von Dietmar B. •

Frage an Stephan Rothe von Dietmar B. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Rothe,

Wie bewerten Sie die aktuelle Gesetzeslage hinsichtlich des Strahlenschutzes? Sehen Sie die Bevölkerung ausreichend geschützt vor radioaktiver Strahlung?

Freundliche Grüße

Dietmar Brach

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Antwort von
WASG

Sehr geehrter Herr Brach,

die von Rot-Grün verantwortete Strahlenschutzverordnung vom August 2001 führt zu einer massiven Verschlechterung des Strahlenschutzes der Bevölkerung. Besonders alarmierend ist die Regelung der Freigrenzen und die unbegrenzte Freigabe gering konterminierter Stoffe. Wenn der Atomausstieg tatsächlich durchgehalten und die Atomkraftwerke abgerissen werden, könnte der Bauschutt z.B. auf Hausmülldeponien, als Füllmaterial für Sandgruben (wie bei Oberhilbersheim) oder im Strassenbau verwendet werden. Das hätte enorme finanzielle Vorteile für die Betreiber der AKWs - und Nachteile für die Bevölkerung: Prof. S. Pflugbeil von der Gesellschaft für Strahlenschutz rechnet mit Tausenden Strahlentoten in den nächsten Jahren, wenn die Bundesrepublik mit einem Schleier von Atommüll überzogen wird. Es wird nicht möglich sein, die Verursacher der Gesundheitsschäden haftbar zu machen, da sie sich an geltendes (Un-) Recht gehalten haben. Sollte man sich eines Besseren besinnen, würde es unmöglich, den Atommüll wieder zurück zu holen und sicher zu entsorgen, da niemand weiß, wo er geblieben ist. Außerdem ist damit zu rechnen, dass unsere Nachbarländer sich die laxe rot-grüne Gesetzgebung zu Nutze machen, um ihren Atomdreck auch hierzulande abzukippen. Das klingt alles recht apokalyptisch - aber die Warnungen der "Gesellschaft für Strahlenschutz" und der Vereinigung "Internationale Ärzte für die Verhinderung eines Atomkriegs" halte ich für glaubwürdig und ernst zu nehmen.
WASG und Linksfraktion im Bundestag werden sich für eine Abkehr von der unkontrollierbaren Atomenergie einsetzen. Wir haben keine Bednken, den Betreibern von AKWs die tatsächlichen Kosten der Atomenergie-Nutzung aufzubürden. Wenn die Energie-Konzerne dadurch gezwungen wären, die AKWs vorzeitig stillzulegen, wäre dies aus meiner Sicht ausdrücklich erwünscht.
Ich danke Ihnen, dass Sie dieses hochbrisante Thema angerissen haben. Die Recherche hat mir die Augen geöffnet, welche Risiken für die Bevölkerung die derzeitige Rechtslage birgt.

Mit freundlichen Grüssen

Stephan Rothe