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Frage von Sebastian W. •

Frage an Stephan Beyer von Sebastian W. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Beyer,

Sie betonten mehrfach in Ihrem Blog zur Europawahl, dass Bildungspolitik Ländersache sei.
Was waren dennoch die Gründe für die Piratenpartei diesen Punkt in Ihr Wahlprogramm für die Bundestagswahl aufzunehmen?

Wie stehen Sie aktuell zu Bildungsfragen?

Herzlichst
Ihr Sebastian Wieseler

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Antwort von
FÜR VOLKSENTSCHEIDE

Sehr geehrter Herr Wieseler,

vielen Dank für Ihre Frage. Es ist richtig, dass Bildungspolitik Ländersache ist, wobei selbstverständlich auch der Bund beispielsweise durch Föderalismusreformen (d.h. Grundgesetzänderungen) und durch Zusammenarbeit mit den Ländern (strukturell und inhaltlich) auf die Bildungspolitik einwirken kann.

Ich war bei der Erstellung des Wahlprogramms der Piratenpartei nicht dabei, vermute aber, dass die Frage nach freier Bildung, die ein Eckpfeiler in den Grundsätzen der Piratenpartei darstellt, aufgrund ihrer Wichtigkeit auch ihren Weg ins Wahlprogramm finden musste. Das begrüße ich. Ob allerdings ein für alle Bundesländer geltendes Bildungsgebührenverbot (als ein Beispiel) mit der aktuellen Fassung des Grundgesetzes vereinbar wäre, kann ich aus dem Stand nicht sagen.

In Bildungsfragen sehe ich mich in einer Linie mit dem Bildungsideal des Reformers Wilhelm von Humboldt. Hierzu gehört: lebenslanges Lernen, eine ganzheitliche Bildung unabhängig von wirtschaftlichen und staatlichen Zwängen, die Freiheit und die Einheit von Forschung und Lehre... Die Umsetzung dieses Bildungsideals in Kombination mit einer von mir angestrebten Chancengleichheit aller Menschen verbietet Bildungsgebühren.

Des Weiteren halte ich es für wichtig, dass Entscheidungsprozesse in Bildungseinrichtungen demokratisch ablaufen, d.h. unter Einbezug von Lehrenden wie Lernenden (bzw. deren Eltern). Das ist natürlich nur sinnvoll, wenn zugleich die Eigenständigkeit und Unabhängigkeit der Einrichtungen gestärkt wird.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage zufriedenstellend beantworten. Ansonsten fragen Sie einfach nochmal nach.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan Beyer