Stefan Spaarmann
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Frage von Hans-Udo Weiland BUND S. •

Frage an Stefan Spaarmann von Hans-Udo Weiland BUND S. bezüglich Energie

Sehr geehrter Herr Spaarmann,

der umweltpolitische Sprecher der CDU, Peter Paziorek, hat im „Handelsblatt" in dankenswerter Klarheit geaeussert, wie sich die Union den Ausstieg aus dem Atomkonsens vorstellt: Als Big Deal mit den Energiekonzernen, bei dem die Verbraucherinnen und Verbraucher das Nachsehen haben. Die Atombetreiber sollen ihre Atomkraftwerke laenger laufen lassen und im Gegenzug einen Teil ihrer daraus resultierenden Zusatzgewinne in eine Gemeinschaftskasse tun, um so die Absenkung der Strompreise fuer Industriekunden zu finanzieren.

Wie stehen Sie zu dieser Frage und was halten Sie davon, den von der derzeitigen Bundesregierung vereinbarten Ausstieg aus der Atomenergie aufzuheben oder zu verschieben?

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Udo Weiland
BUND LV Sachsen e.V.

Antwort von
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Sehr geehrter Herr Weiland,

die Frage ist relativ leicht zu beantworten.

Ich bin Physiker und aus meiner Fachkenntnis heraus für einen schnellen und endgültigen Ausstieg aus der Technologie der Atomkraftwerke aus folgenden Gründen, deren Gewicht jeder beurteilen kann:
1. Die Gefahr, daß Terroristen Atomkraftwerke als Ziel auswählen, Gaus auslösen oder strahlendes Material für Anschläge einsetzen, ist zu groß, nicht beherrschbar und nicht versicherbar.
2. Das Problem der Endlager für die ausgebrannten Brennstäbe ist offenbar unlösbar, man schiebt es vor sich her.
3. Es gibt keine absolute Sicherheit gegen Austritt von Radioaktivität. Die Folgen sind zu schwerwiegend und nicht versicherbar, ethisch sind solche Risiken für die Menschheit nicht vertretbar, denn es gibt bessere und nachhaltige Alternativen.
4. Atomkraftwerke können nicht Grundlage einer nachhaltigen Energieversorgung sein, denn die Uranvorräte sind begrenzt. Die Entwicklung von Serien-Kraftwerken mit Reproduktion des Kernbrennstoffes wurde nicht weitergeführt.
5. Ohne staatliche Subventionierung sind Atomkraftwerke ein Minusgeschäft.

Aus all diesen Gründen, die jedem - auch der CDU/CSU - bekannt sind, halte ich eine auf Atomstrom basierende Energiepolitik, von wem sie auch vertreten wird, für kurzsichtig und gefährlich. Das Argument, "man müsse am Ball bleiben", ist falsch, denn es handelt sich um eine absterbende Technologie, die ihren Zenit überschritten und sich als Irrweg erwiesen hat.

Mit freundlichen Grüßen
Stefan Spaarmann