Herr Schneider, halten Sie es für gerecht und richtig, dass man als Eigentümer einer Photovoltaikanlage 6 Cent pro KWH Einspeisevergütung erhält, aber ca. 30 Cent für den Strombezug bezahlen muss ?
Seit dem 25.02.2025 ist zudem die Einspeisung in das öffentliche Netz auf 60 % der möglichen Einspeisung in das öffentliche Netz begrenzt.
6 Cent Vergütung und 30 Cent für Strom aus dem Netz, halten Sie das für eine sinnvolle Politik der Förderung dezentraler Stromerzeugung im Interesse des Umweltschutzes ?
Oder haben sich hier wieder einmal die Lobbyisten der Energiewirtschaft und der Netzbetreiber durchgestzt ?

Vielen Dank für Ihre Frage zur Einspeisevergütung und den aktuellen Strombezugspreisen. Die Entscheidung, Hauseigentümer:innen für eingespeisten Solarstrom mit lediglich etwa 6 Cent pro Kilowattstunde zu vergüten, während der Strombezug aktuell bei rund 30 Cent liegt, ist sachlich nachvollziehbar: Die Einspeisevergütung wurde in den vergangenen Jahren systematisch gesenkt, um die finanzielle Belastung durch das EEG-System zu reduzieren. Das sorgt für Unmut, da Einspeiser aktuell deutlich weniger erhalten als sie für eingespeisten Strom zahlen.
Künftig soll der Eigenverbrauch stärker gefördert und die Einspeisevergütung für Eigenstrom abgeschafft werden – ein Schritt, den auch die CDU auf Bundesebene befürwortet, um Solarstromanlagen effizienter in die Energiewende zu integrieren und bürokratische Hürden zu reduzieren .
Wichtig ist jedoch: Einigkeit besteht darüber, dass die Bundestagesebene zuständig ist – das Land Hessen und damit der Landtag haben hier keinen Regelungsspielraum.
Ich möchte außerdem betonen, dass dieses Thema nichts im Bürgermeisterwahlkampf in Wanfried zu suchen hat. Die Entscheidungen werden im Bundestag getroffen, während die Kommunen währenddessen andere, eigene Aufgaben in puncto Nachhaltigkeit umzusetzen haben.