Frage von Stephanie V. •

Welche Technologie sehen Sie als Speicher für Dunkelflauten in den nächsten Jahren vorn?

Solarzellen sind angeblich in 30 Jahren um 99% im Preis gesunken. Wäre es denkbar, dass das auch mit E-Fuels klappt? Falls nicht, was ist kurzfristig einsatzfähig?

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Antwort von
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Sehr geehrte Frau v. R.,

vielen Dank für Ihre Frage.
Als Dunkelflaute bezeichnen wir Wetterlagen, in denen sowohl wenig Wind weht, als auch kaum Sonne scheint. In solchen Phasen liefern Wind- und Solaranlagen deutlich weniger oder gar keinen Strom. Zwar treten Dunkelflauten in Deutschland im Schnitt nur etwa zweimal im Jahr auf und dauern meist nur zwischen zwei und acht Tagen, doch sie stellen eine besondere Herausforderung für die sichere Energieversorgung dar – vor allem in einem auf erneuerbaren Energien basierenden Stromsystem.

Daher müssen Angebot und Nachfrage optimal und möglichst dezentral aufeinander abstimmt werden. Dazu gehören zum einen der gezielte und beschleunigte Netzausbau, eine bessere Netznutzung, verschiedene Speicherlösungen, die Nutzung der Flexibilität in Industrie, Verkehr und privaten Haushalten. Zum anderen braucht es eine neue Generation von möglichst bald mit grünem Wasserstoff betriebenen Kraftwerken sowie die Ertüchtigung der vorrangig mit Abfall- und Reststoffen betriebenen Biogaskraftwerke. So würde sichergestellt, dass unser Stromsystem auch bei Dunkelflauten stabil bleibt – klimafreundlich, effizient und bezahlbar. E-Fuels als Speicher ergeben meiner Ansicht nach aus Kosten- und Effizienzgründen wenig Sinn, sie werden vielmehr als Kraftstoffe insbesondere im Luft- und Schiffsverkehr gebraucht.

Mit freundlichen Grüßen
Schahina Gambir

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