Frage an Rudi-Marek Dutschke von Tatjana Dr. B. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Dutschke,
was halten Sie von der geplanten Zusammenlegung des Coppi- mit dem Kantgymnasium und wie stehen Sie in diesem Zusammenhang zu dem Bürgerbegehren / Bürgerentscheid?
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Tatjana Böttcher-Ilal
Vielen Dank für Deine Frage und Dein Interesse.
Die Situation mit rückläufigen Schülerzahlen ist keine neue und Schulfusionen sind für alle Beteiligten eine große Belastung. Jedes der 3 Gymnasien hat ein Interesse ihr Gymnasium vor der Fusion zu retten. Falls das Prinzip „aus 3 müssen 2 werden“ bestehen bleibt wird meiner Meinung nach eine zufriedenstellende Lösung nicht zustande kommen.
Bildungspolitische müssen neue Prinzipien her. Anstatt die rückläufigen Schülerzahlen als Chance für eine Erneuerung im Bildungsbereich zu sehen hat die PDS Mehrheit in der BVV eine problematische Entscheidung getroffen indem drei Gymnasialstandorte im Karussellverfahren in zwei Standorte konsolidiert werden soll. Der Standort des Coppi-Gymnasiums am Römerweg wird mit der vagen und unrealistischen Forderung aufgegeben, dass das Forster-Gymnasium 2010 dort hinzieht. Das Coppi- Gymnasium wiederum soll am Standort Lückstraße mit dem Kant-Gymnasium fusioniert werden, dort aber gibt es bislang weder die nötigen Räumlichkeiten noch eine vernünftige Planung für das nächste Schuljahr. Währenddessen werden notwenige Instandhaltungsmaßnahmen der Gebäude des Coppi-Gymnasiums nicht finanziert und dabei die Gesundheit der Schüler leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Darüber hinaus wurden die Beteiligten nicht in den Entscheidungsprozess eingebunden. Ich glaube die PDS hat bei der Frage Coppi-Kant Schulfusion versagt.
Ich unterstütze den Bürgerentscheid der Coppi Schüler und Eltern. Die Einführung der direkten Demokratie auf kommunaler Ebene war für Berlin ein wichtiger Schritt um das Demokratieverständnis der Bürger zu stärken. In Lichtenberg wird es nun zum ersten Mal zur Anwendung kommen. Das Coppi-Gymnasium bildet bereits jetzt mit dem Forster-Gymnasium, der FHTW und der Wagner-Grundschule einen Bildungscluster, wie er in Lichtenberg einmalig ist. So etwas einfach wegzuplanen ist für mich nicht nachvollziehbar. Im Bildungsbereich muss investiert werden und nicht gespart. Bildung ist ein hohes Wert an sich ist und die Bildung zukünftiger Generationen darf leichtfertig geopfert werden.
Marek Dutschke