Frage an Robert Heinemann von Dr. Gisela R. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Heinemann,
während der Podiumsdiskussion im Margaretha-Rothe-Gymnasium am 26.4.05 teilten Sie mit, dass bei der geplanten Schließung des GUB selbstverständlich das Medienprofil erhalten bleiben und an andere Schulen übertragen werden soll. Als Mutter einer Schülerin aus der Laptopklasse am GUB interessiert mich, wie Sie sich das vorstellen, dass das klappen kann. Es handelt sich bei dem Medienprofil ja nämlich nicht einfach um die Verwendung moderner Medientechnik im Unterricht, sondern um ein pädagogisches Konzept. Zu Ihrer Information habe ich hier noch einmal den Link zum Medienprofil auf der Homepage der Schule eingefügt.
http://www.hh.schule.de/gub/Home/GUBinfo.htm
Über Pädagogische Konzepte entscheidet nach dem Hamburger Schulgesetz die Schulkonferenz. So müsste also eine aufnehmende Schule sich mit diesem pädagogischen Konzept einverstanden erklären und es mittragen und auch in der Schulkonferenz verabschieden. Solche Dinge müssen aber erfahrungsgemäß über Jahre wachsen und können nicht von oben verordnet werden. Ich verstehe also deshalb nicht, wie Sie gewährleisten wollen, dass das klappt.
Desweiteren äußerten Sie, man könne ja mit wireless arbeiten. Das geschieht am GUB bereits. Es werden aber auch große Datenmengen hergestellt beispielsweise mit Film- und Fotobearbeitung, deren Übertragung per wireless unerträglich lange dauert. Für den Transport großer Datenmengen ist noch immer eine Kabelvernetzung notwendig, die am GUB vorhanden ist (in vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit erstellt). In Schulen mit Pavillonbauweise müsste man dazu viel Kabel in der Erden vergraben, was sehr arbeits- und kostenintensiv ist.
Zusätzlich zu diesen Kosten kämen noch mehrere Hunderttausend Euro, die der Umbau (z.B. Oberstufengebäude Lerchenfeld Räume nur für je ca. 15 Schüler konzipiert) bzw. Anbau (MRG) für zusätzliche Klassen kosten würde.
Eine Schließung des GUB würde einen großen Verlust nicht nur für die betroffenen SchülerInnen und LehrerInnen bedeuten, sondern auch für die hamburger Schullandschaft. Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass das Gymnasium Uhlenhorst-Barmbek nicht geschlossen wird.
In der Hoffnung, dass Sie sich nochmals mit diesen Fragen auseinandersetzen
mit freundlichen Grüßen
Dr. Gisela Rughase-Block
Sehr geehrte Frau Dr. Rughase-Block,
herzlichen Dank für Ihre Mail. Die Bildungsbehörde hat insbesondere bzgl. der beiden Bereichen "Medien" und "Schach" zugesagt, dass sie sich intensiv für eine Übertragung der Profile auf die beiden aufnehmenden Schulen einsetzen werde. Sollte es dabei zu Umsetzungsproblemen kommen, informieren Sie mich bitte.
Ich habe aber darüber hinaus den Eindruck, dass auch die Schulleiter der beiden aufnehmenden Schulen sich für diese Profile in ihren jeweiligen Kollegien und Schulkonferenzen einsetzen werden.
Zur Technik: Für normale Vernetzungen sind moderne Funkverbindungen völlig ausreichend. Inwieweit es besondere Anwendungen gibt, für die eine feste Verkabelung (in der Regel dann aber nicht aller Rechner, sondern einzelner Rechner) erforderlich ist, kann ich nicht beurteilen - aber auch die beiden aufnehmenden Gymnasien verfügen ja bereits über moderne Medientechnik, so dass hier zwischen den Schulleitungen abgestimmt werden sollte, ob in Teilbereichen noch Aufrüstungen notwendig sind.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Heinemann
Schulpolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion