Rainer Reiß
CDU
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Frage von Peter S. •

Frage an Rainer Reiß von Peter S. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Reiss,

wie der "Rheinpfalz" zu entnehmen war, wollen Sie den Schulhof und den Außenbereich des Bürgerhauses in Birkenheide mit Video-Kameras überwachen lassen, weil es dort durch Jugendliche immer wieder zu "Vandalismus" und Schmierereien kommt.
Ich bezweifle, dass dies die richtige Antwort ist auf diese jungen Menschen in Ihrer Gemeinde. Haben Sie schon einmal etwas von offener Jugendarbeit gehört, die junge Menschen einbindet?
Wäre es nicht sinnvoller, durch eine intensive Jugendsozialarbeit die jungen Menschen zu einem anderen Freizeitverhalten anzuhalten als sie mit Videokameras überwachen zu lassen?
Ich kann da nur sagen: Armes Birkenheide! Was tun Sie, Herr Ortsbürgermeister?

mfG Schmidt

Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Schmidt,

zuerst muß ich Sie leider korrigieren. Von einer Überwachung des Schulhofes und des Außenbereiches unseres Dorfgemeinschaftshauses war nie die Rede und wird auch nicht gemacht. Der "Rheinpfalz"-Artikel nahm Bezug auf die dortigen hohen Vandalismusschäden sowie die Zerstörungen. Kameras werden in die Flure der Schulturnhalle eingebaut, um die dortigen Schäden, Einbrüche und Diebstähle (leider erst wieder letzte Woche passiert wärend der Turnstunde unserer Senioren) zu minimieren.

Der Zeitungsartikel, der eine Glosse in der Samstagsausgabe nach sich zog, war möglicherweise in der Ortsangabe der Kameras etwas mißverständlich, wurde aber von Presseseite inzwischen dankenswerter Weise korrigiert.

Von offener Jugendarbeit habe ich nicht nur schon gehört, sondern ICH HABE SIE in meiner Amtszeit wieder EINGEFÜHRT, nachdem in Birkenheide über mehrere Jahre alles brach lag. Mit persönlicher Unterstützung des Landrates haben wir knapp ein Jahr lang über einen Förderverein die Neuausrichtung der offenen Jugendarbeit widerbelebt und dann in die Eigenverantwortung und -Finanzierung der Gemeinde übergeben. Heute werden ca. 20 Jugendliche in zwei Altersgruppen von drei motivierten und ausgebildeten Personen betreut.

Gleichzeitig habe ich die Förderung der ehrenamtlichen vereinsgebundenen Jugendarbeit ins Leben gerufen. In unseren Vereinen wird eine hervorragende Arbeit geleistet, die viel zu wenig honoriert wurde. Seit einigen Jahren erhalten sie für rund 450 Jugendliche einen Zuschuss, der insgesamt aber geringer ist, als die Personal- und Sachaufwendungen für die ca. 20 Kinder und Jugendlichen in der offenen Betreuung.

Mit dieser Gewichtung ist übrigens nicht jeder Vereinsvertreter einverstanden, sie sehen manchen Jugendlichen als nicht integrierbar. Eine Erfahrung, die auch unserer Personal in Einzelfällen schon erleben mußte.

Sie, sehr geehrter Herr Schmidt, sprechen von "armes Birkenheide". Sie haben damit absolut recht, denn für eine der finanzschwächsten Gemeinden im Rhein-Pfalz-Kreis war es ein Kraftakt, diese Jugendförderung auf die Beine zu stellen. Ich bin zurecht sehr stolz auf diese Leistung!

Allerdings werden Sie Ihre Aussage so nicht gemeint haben. Dies zeigt, daß Sie die Gemeinde, auch die Befindlichkeiten unserer Bürger zu den Vandalismus- und Einbruchsschäden, überhaupt nicht kennen. Sprechen Sie doch mal mit den Betroffenen! Sicherlich haben Sie beim Thema "intensive Jugendsozialarbeit" allerhöchste Kompetenz. Geben Sie "meinem" Personal doch Nachhilfe, scheinbar trauen Sie mir das ja nicht zu! Und vielleicht bringen Sie auch die nötigen finanziellen Resourcen mit, um das nach Ihren Vorstellungen zu finanzieren. Ich lade Sie dazu recht herzlich ein!