Frage an Rainer Erdel von Werner K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Oberst in Ruhe,
wie ich der Fränkischen Landeszeitung entnehmen konnte, sind Sie Mitglied im Verteidigungsausschuss geworden, dazu Glückwunsch.
Nachdem Sie auch einen landwirtschaftlichen Betrieb leiten, sind Sie sicher auch dem Schutze der Natur verpflichtet – und dazu gehört nun mal neben der Bevölkerung auch das sogenannte Nutzvieh.
Genau darum geht es in meiner Frage:
Wie können Sie es zulassen, dass unsere Gaststreitkräfte (deren Aufgabe es laut NATO Truppenstatut ist, die Bundeswehr bei der Landesverteidigung zu unterstützen) sich anmaßen, unmenschliche Tierversuche an Schweinen und Schafen durchzuführen, nur um damit eventuell mal die eine oder andere Verwundung besser behandeln zu können?
Eine zuvor mit den Unterweisungen beauftragte Firma hat nach massiven Protesten der Tierschützer die weitere Zusammenarbeit mit der US-Army abgebrochen, nun entnehme ich der Presse von heute (Nürnberger Nachrichten) dass solche unwürdigen und moralisch verwerflichen Tierversuche von der US-Army in Grafenwöhr selbst aufgenommen werden sollen.
Was ist Ihre Meinung dazu und was können Sie dagegen tun?
Bitte beantworten Sie die Fragen in diesem Forum
Mit friedlichen Grüßen
Werner Kopper
Sehr geehrter Herr Kopper,
vielen Dank für Ihre Frage. Bitte entschuldigen Sie die etwas verspätete Antwort, doch ich musste mich in diesem Fall erst beim Bundesministerium der Verteidigung sachkundig machen. Die Antwort liegt mir nun vor.
Dem Ministerium liegen keine Informationen vor, die einen Anhalt für eine missbräuchliche Verwendung von Tieren bei der Ausbildung von US-Streitkräften in Grafenwöhr ergeben. Weiterhin wurde mir mitgeteilt, dass für den Fall von solchen Ausbildungsvorhaben, die die Nutzung von Tieren beinhalten, die regionalen zivilen Veterinärbehörden zuständig sind. Dies gilt auch für die in Grafenwöhr stationierten US-Streitkräfte.
Darüber hinaus wurde mir zugesichert, dass das Tierschutzgesetz bei der Bundeswehr strikte Anwendung findet.
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Erdel