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Frage von Christian M. •

Frage an Peter Danckert von Christian M. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Dr. Dankert

Wie sollte sich ihrer Meinung nach Deutschland dem IOC gegenüber verhalten, wenn es Sportler, die sich während der Olympischen Spiele zu der Menschenrecht Situation in China äußern, disqualifiziert ?

Mit freundlichen Grüßen
Christian Mann

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Mann,

ich habe in den vergangenen Tagen mehrfach meine Meinung geäußert, dass die Athletinnen und Athleten die Möglichkeit erhalten sollten, sich außerhalb der Sportwettbewerbe kritisch äußern zu dürfen und auf ihr Recht auf Meinungsfreiheit pochen sollen. Kritik an Menschenrechtsverletzungen in China muss für die Sportler möglich sein, ohne Sanktionen befürchten zu müssen. Meiner Ansicht nach sollten Proteste bei der Eröffnungsfeier oder bei Pressekonferenzen erlaubt sein. Dazu müsste Art. 51 der Charta des Internationalen Olympischen Komitees überarbeitet werden. Ich erwarte hier klare Worte und Regeln vom IOC und vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), der sich allerdings sehr zurückhaltend in dieser Frage zeigt.

Möglicherweise setzt durch die jetzt beginnende öffentliche Diskussion über die Grenzen der Meinungsfreiheit von Olympiateilnehmern eine präzisere Information ein. Als erstes Signal in diese Richtung werte ich die Aussage von IOC-Präsident Jacques Rogge, der sich dazu bekannt hat, dass die Athleten bei den Olympischen Spielen "überall, auch in der offiziellen Pressekonferenz frei ihre Meinung äußern dürfen".

Ich denke, dass Sport und Politik auf dem richtigen Weg sind, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass es während der Olympischen Spiele in China nicht zu einer Situation kommt, in der Sportler wegen Ihrer freien Meinungsäußerung disqualifiziert werden. Wir werden sehr genau darauf achten, ob Meinungsäußerungen von Athleten in Peking bestraft werden und sollte es dazu kommen, die einzelnen Fälle genau prüfen, um die Entscheidung des IOC bewerten zu können.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Peter Danckert