Peter Bäuerle
MLPD
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Frage von peter f. •

Frage an Peter Bäuerle von peter f. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Warum tritt die MLPD für die 30-h woche ein und was ihr Vorschlag zur senkung der Massenarbeitslosigkeit?

Antwort von
MLPD

Sehr geehrter Herr Frank,

In der 30-Std-Woche bei vollem Lohnausgleich sehen wir heute das wichtigste Mittel um die Massenarbeitslosigkeit zu senken. Das möchte ich so begründen:

Die Ursache der immer mehr steigenden Massenarbeitslosigkeit liegt nicht darin, dass wir zeitenweise eine zu schwache Konjunktur hätten und die Unternehmensgewinne zu niedrig wären. Die Ursache liegt vielmehr darin, dass die Produktivität in den letzten Jahrzehnten so gewaltig stieg, dass man heute für die Herstellung der selben Produkte weitaus weniger Arbeitskräfte braucht als füher. Dieser Fortschritt in der Produktivität muss unserer Meinung nach auch zum Vorteil der Menschen genutzt werden, indem sie weniger arbeiten, und nicht zu ihrem Nachteil, indem die einen mehr arbeiten und die anderen arbeitslos werden. Manche behaupten, eine Verlängerung der Arbeitszeit würde die Arbeitslosigkeit senken. Aber: Alleine durch eine Arbeitszeitverlängerung um eine Stunde würden über 600 000 Arbeitsplätze vernichtet. Die Einführung der 30-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich würde rechnerisch in Deutschland dagegen 7,9 Millionen Arbeitsplätze zusätzlich bringen.

Wir meinen auch, dass die 30-Std-Woche bei vollem Lohnausgleich nicht nur bezahlbar ist, sondern durch die hohe Produktivität mit der die Menschen seit Jahren arbeiten, schon bezahlt ist. Die Riesengewinne aus dieser Produktivität kommen aber nicht der Masse der Menschen zugute, sondern wandern von einer Börse zu anderen um die Welt. Dass kleine und mittlere Unternehmen natürlich im Gegensatz zu den Großen Probleme hätten die 30-Std-Woche zu bezahlen ist uns klar. Deshalb forden wir auch eine Steuerpolitik, die Umsatz-abhängig ist und damit die kleinen und mittleren Unternehmen deutlich entlastet. Die Großkonzerne, die heute fast keine Steuern bezahlen, sollten dagegen den Löwenanteil der Steuerlast übernehmen.

Wir meinen auch dass die 30-Std-Woche bei vollem Lohnausgleich international durchgesetzt werden muß, damit die Konzerne die einzelnen Länder nicht gegeneinander auspielen können.

Viele Grüße
Peter Bäuerle