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Meike Holtsch
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Frage von Uwe P. •

Frage an Meike Holtsch von Uwe P. bezüglich Bildung und Erziehung

Wie haben Sie sich für Kreativität und innovative Projekte an unseren Schulen eingesetzt?
Wie stellen Sie sich wirksame Medienbildung vor?
Werden Sie sich wie für Gewaltprävention engagieren -> Mobbing, Bossing, Stuffing ?

Welche Veränderungen werden Sie in den Kontexten Schulaufsicht, „Testeritis“, Schulvisitation, …, Schulrecht, sogenannte überregionale Rechtsangelegenheiten
bis hin zu Zweigstellen der Schulämter und ggf. des LISUM politisch auf den Weg bringen?

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Antwort von
FDP

Frage 1: Ich arbeite seit mehreren Jahren aktiv daran mit, dass der handlungsorientierte Unterricht in den Berufsschulen immer weiter zunimmt und so die Auszubildenden in die Lage versetzt im beruflichen Umfeld vernetzt zu denken und zu handeln und so die täglichen Herausforderungen zu bewältigen. Ich stehe dafür die vorhandenen Medien sinnvoll einzusetzen und die Chancen, die sie ermöglichen, zu nutzen. Innovative Projekte sind zu unterstützen, wenn sie nachhaltig und zukunftsträchtig sind. Leider kann ich nicht konkreter werden, da das sehr allgemein formuliert ist. Innovative Projekte kann es innerhalb der Schule/Ausbildung geben, als auch außerhalb. Man muss sich vorher darüber versichern, dass sie den selbst gesetzten Anforderungen entsprechen.

Frage 2: Eine wirksame Medienbildung beginnt bereits in den untersten Klassen - die kritische Auseinandersetzung mit deren Inhalten, die sicher Anwendung, der Schutz der eigenen Persönlichkeit. Dazu gehört eine diesbezüglich erforderliche Ausstattung an den Schulen, aber auch eine Fortbildung der Lehrkräfte sowie eine professionelle Administration. Ich lehne ein eigenes Fach für Medienbildung ab. Da gibt es Möglichkeiten es in die bestehenden Lehrpläne einzuarbeiten. Allerdings ist es eben in diese Einzuarbeiten und das durchgängig in allen Schulstufen.
In diesem Rahmen muss innovatives Denken und Handeln unterstützt werden.

Frage 3: Gewaltprävention gelingt meines Erachtens, wenn die Klassenstärken reduziert werden und die Besonderheiten der einzelnen Schüler besondere Beachtung finden. Es geht darum Überforderung zu vermeiden und so Konfliktpotential abzubauen. Weitere Mittel könnten Team-Teaching sein und der durchgehende Einsatz von geschulten Sozialarbeitern. Besondere Fälle sollte auch die Möglichkeit erhalten in einer geschützten Umgebung zu lernen (z. B. Förderschulen o. ä ). Eine wirksame Medienbildung (s. o.) kann ebenfalls zur Vermeidung der psychischen Gewalt über die gängigen Medien beitragen.

Frage 4: Das LISUM ist erhaltenswerte Einrichtung zur Fort-/Weiterbildung von Lehrkräften und Leitungsmitgliedern, als Treffpunkt von Arbeitsgruppen, als Anlaufstelle für die Visitation, die Erarbeitung von Handreichungen, ...
Der "Testeritis" stehe ich kritisch gegenüber, obwohl man sich bestimmten sinnvollen Tests nicht versagen sollte. Aber es sollten sich keine neuen Tests ausgedacht und die Lehrer über Gebühr strapaziert werden. Außerdem müssen die bestehenden Tests kritisch auf den Prüfstand.
Schulvisitation kann gelingen, wenn sie ein reales Abbild des täglichen Schullebens hervorbringt und nicht im Vorfeld Massen beschäftigt. Schule arbeitet nicht für die Visitation sondern für die Schüler.

Ergänzend möchte ich erwähnen, dass Veränderungen in der Schullandschaft immer Langzeitprojekte sind und nicht davon ausgegangen werden kann, dass binnen kurzer Zeit Veränderungen eintreten (in den Ergebnissen der Bildung). Das macht sich i. d. R. erst in 10 bis 15 Jahren bemerkbar.