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Frage von Günter B. •

Frage an Matthias Zimmer von Günter B. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Dr. Zimmer,

zum Mindestlohn kann ich Herrn >crypt>Budde nur Recht geben. 1/5 der Bevölkerung unter 8€ ist eine hohe Anzahl.
"Der Bericht der Bundesregierung zeigt, dass nach vielen statistischen Indikatoren es den Menschen in Deutschland heute besser geht als vor zehn Jahren. Die Einkommensschere, die sich unter Rotgrün geöffnet hat, schließt sich wieder."

Bitte geben Sie mir hier eine Quelle an. Weshalb soll sich die Einkommensschere wieder schliessen? Angenommen es gibt für alle eine Lohnerhöhung um 3%. Dann profitiert der mit 1000€ Brutto am geringsten mit 30€, der mit 5000€ Brutto hat schon 150€ mehr in der Tasche und der mit 10.000€ hat sogar 300€ mehr.
Sie sehen also, dass sich die Einkommensschere immer mehr öffnet.
Was aber noch gravierender ist, ist die Zunahme der HartzIV-Aufstocker. Im gleichen Zuge hat sich in den letzten Jahren auch die Zahl der Privatinsolvenzen erhöht.
Ich hatte eine Wohnung vermietet und habe jetzt schon den dritten Insolvenzfall. Immer wieder die selbe Leier. Der Schuldenberater sagt: Mit knapp 8€ kann man nicht leben. Bei 2 Kinder mit Frau liegt die Pfändungsfreigrenze bei ca. 1800€.
Verdienst liegt aber nur bei 1030€. Hier fragt sich auch, weshalb sie die Pfändungsfreigrenze dieses Jahr erhöhen möchten, wenn doch sowieso nichts zu holen ist. Besser wäre, Sie würden Mindestlöhne von 10€ einführen (für Ungelernte). Und zwar gestaffelt: Für Gesellen 14€, für Meister 16€,für Techniker 17€, für Bachelor-Absolventen 18€, für Diplomanden 19€ und für Master-Absolventen 20€.
Dann könnte man von seiner Arbeit leben und diese Sauerei von der Aufstockung hätte endlich ein Ende.
Da bleibt nur eine Rente von 500€, wie soll das reichen?
Wenn es tatsächlich so viele Arbeitsplätze gibt wie sie schreiben, weshalb haben
dann zwei meiner Mieter seit mehreren Jahren keinen Arbeitsplatz? Schliesslich werden Sie vom Insolvenzverwalter überwacht. Und beim dritten Mieter reicht das Einkommen nicht zum leben.

MfG
Günter Bareiß

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Sehr geehrter Herr Bareiß,

das sich die Einkommensschere schließt, geht aus dem 4. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung hervor, den diese kürzlich vorgelegt hat. Sie können den Bericht selbst herunterladen unter

http://www.bmas.de/DE/Service/Publikationen/a334-4-armuts-reichtumsbericht-2013.html

Dass die Zahl der Aufstocker steigt, ist so nicht richtig (vgl. auch http://www.zeit.de/2013/21/arbeitsmarkt-lohn-aufstocker ). Sie stagniert und zeigt ein sehr differenziertes Bild.

Unsinnig ist Ihr Vorschlag, Mindestlöhne zu staffeln und mit 10 Euro zu beginnen. Sie übersehen, dass nicht der Staat die Mindestlöhne zahlt, sondern die Wirtschaft. Sie müssen also erwirtschaftet werden. Können sie nicht erwirtschaftet werden, fällt der Arbeitsplatz weg.
Schließlich: Warum Ihre Mieter keine Arbeit finden, kann ich beim besten Willen nicht beantworten.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Matthias Zimmer