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Mark-Oliver Potzahr
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Frage von Arsen A. •

Frage an Mark-Oliver Potzahr von Arsen A. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Potzahr,

wie ist Ihre Haltung zum gegliederten Schulsystem ?
Ich persönlich habe sowohl die Haupt- und Realschule durchlaufen als auch später das Abitur erfolgreich absolviert. Ich bin der Auffassung, dass jede(r) durch Leistung (Prinzip fördern und fordern) die eigenen Ziele sehr gut erreichen kann. Auch in der Schulzeit sollte das Leistungsprinzip groß geschrieben werden und nicht etwa Gleichmachei! Chancengerechtigkeit statt Chancengleichheit! Wie sehen Sie das ? Vielen Dank im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen
Arsen Abajyan

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Abajyan,

vielen Dank für Ihre Frage. Ich persönlich bin seit langem ein Befürworter des gegliederten Schulsystems. Ich halte dieses System auch für ausreichend durchlässig und erlebe in meinem Berufsleben eine Reihe von Beispielen, wo sich dieses auch bewahrheitet hat. In der Bundesrepublik haben Schulen dieses gegliederten Schulwesens bessere Vergleichsergebnisse erzielt als die Gesamtschulen.

Was bedeutet dieses nun für die bildungspolitische Zukunft in Schleswig-Holstein: In der letzten Wahlperiode wurde ein neues Schulgesetz verabschiedet. Die SPD setzte damit die Gemeinschaftsschule durch (formal übrigens bis heute nur als Angebotsschule), die CDU brachte die Zusammenfassung von Haupt- und Realschule zur Regionalschule ein, dieses nicht zuletzt mit Rücksicht auf die demographische Entwicklung. Befördert durch Ministerialbürokratie und einige Tricks wurde nun eine Gemeinschaftsschule nach der anderen beschlossen, bevor überhaupt die Regionalschulverordnung auf den Weg gebracht wurde. Die wenigen Regionalschulen im Lande will die SPD nach der Wahl auch noch abschaffen. Ob die Gemeinschafsschule auch die gewünschten Ergebnisse bringt, wird sich erst noch erweisen müssen, zumal die wenigsten Lehrer ausreichend auf die neue Form des gemeinsamen Lernens vorbereitet sind.

Die CDU wird die Schulträgerentscheidungen nach der Wahl nicht wieder zurückdrehen. Regionalschulen und Gemeinschaftsschulen werden von innen weiterentwickelt. Dabei wird sich dann noch erweisen, wie viel gemeinsames Lernen zum Erfolg führt oder wie viele Stunden doch in abschlussbezogenen homogeneren Lerngruppen verbracht werden. Unser Ziel ist klar: Der mittlere Abschluss muss eine Qualität erhalten, die den Absolventen sowohl gute Chancen bei der Suche nach Ausbildungsplätzen öffnet als auch alle Chancen für Weiterbildung, die dann auch zum Hochschulstudium führen kann. Und wir brauchen einen "Hauptschulabschluss", der solide Qualifikationen vermittelt, die ebenfalls in vielen Bereichen gute Chancen für Ausbildungsplätze bieten. Gleichzeitig müssen wir Anstrengungen unternehmen, dass wir alle Schüler mitnehmen und keinen ohne Abschluss verlieren..

Die CDU wird das Gymnasium stärken. Ich habe große Befürchtungen um die Zukunft des Gymnasiums, wenn die SPD mit ihrer Zukunftsvision einer Schule für alle mit Grünen und SSW sowie ggfs. Noch der Linken koaliert, die sehr offen schon heute die Gemeinschaftsschule für alle fordern. Deswegen müssen wir alles tun, um in die Lehrerversorgung der Gymnasien zu investieren. Gleichzeitig müssen wir alles unterlassen, was diese Schulen gefährdet. Dieses hat auch Auswirkungen auf die Frage, wie viele gymnasiale Oberstufen wir uns an Gemeinschaftsschulen leisten wollen.

Mit freundlichen Grüßen

Mark-Oliver Potzahr