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Per Lennart Aae
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Frage von Karl T. •

Frage an Per Lennart Aae von Karl T. bezüglich Innere Sicherheit

Sehr geehrter Herr Aae,

wie steht Ihre Partei zu privatem Waffenbesitz?

Mit freundlichen Grüßen
Karl Thiemer

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Antwort von
NPD

Sehr geehrter Herr Thiemer,

in meiner die gleiche Frage betreffenden Antwort an Frau Hubertus vom 10.08.2009 stellte ich fest, daß ich grundsätzlich allen gesetzlichen Verschärfungen ablehnend gegenüber stehe, die nur kaschieren sollen, daß wir unsere Gesellschaft nicht mehr im Griff haben. Denn sie liefern uns nur den billigen Vorwand, uns nicht um die eigentlichen Ursachen der Probleme zu kümmern. Gleichzeitig machen sie immer mehr Kontrollmechanismen erforderlich, die auf immer weniger gesellschaftlichem Konsens beruhen. Dazu gehören zum Beispiel jene, die durch noch rigorosere Verschärfungen des Waffenrechts, als wir schon haben, benötigt werden, insbesondere bzgl. des privaten Besitzes und der privaten Aufbewahrung von Jagd- und Sportwaffen.

Deutschland hat schon im internationalen Vergleich ein sehr restriktives Waffenrecht. Die letzte Novelle des Waffengesetzes von 2002 (nach dem Amoklauf eines Schülers in Erfurt) erschwerte z.B. den Waffenerwerb für unter 25-Jährige (psychologisches Gutachten), erhöhte die Altersgrenze für Jäger von 16 auf 18 Jahre, führte eine verschärfte behördliche Überwachung der Statuten von Schützen- und Schießsportvereinen ein, etc. pp. Trotzdem mußten wir den Amoklauf von Winnenden erleben.

Seitdem gibt es den Ruf nach neuen Verschärfungen. Wenn wir ein totales Verbot für jede Form von privatem Waffenbesitz haben, wird es höchstwahrscheinlich immer noch Amokläufe geben - genau so wie brutale übergriffe, wie den in der Münchner U-Bahn. Der Grund ist nicht der wie auch immer geartete Zugang zu Waffen - den wird es immer geben, wenn nicht legal, dann illegal, und wenn nicht zu diesen, dann zu jenen Waffen -, sondern die Verrohung unserer Gesellschaft. Und der Grund dafür wiederum ist vor allem der Verlust der umfassenden identitätsstiftenden kulturellen und sittlichen Gemeinschaft, die wir Nationaldemokraten - wie übrigens seinerzeit schon Reichspräsident Friedrich Ebert - als Volksgemeinschaft bezeichnen.

Solange wie wir die weitere Überfremdung der gewachsenen Gesellschaft - kulturell wie auch bevölkerungsmäßig -, den weiteren Verfall der soziokulturellen  Gemeinschaft und des damit verbundenen Zusammengehörigkeits- und Identitätsgefühls dulden, solange wie wir dulden, daß fremde kommerzielle Interessen sich der Seelen unserer Kinder bemächtigen - ja, sie beinahe monopolisieren -, so lange wird es Fälle wie jene in Erfurt und Winnenden, aber auch wie jene in der Münchner U-Bahn geben. Da können wir das Waffenrecht noch so sehr verschärfen. Damit zäumen wir nur das Pferd von hinten auf, und zum Schluß geht gar nichts mehr - - ohne daß sich an der ausschließlich durch soziokulturellen IDENTITÄTSVERLUST verursachten Verrohung der Gesellschaft auch nur das Geringste verändert hätte.

Das ist meine persönliche Meinung. Wie die NPD offiziell zum Waffenrecht steht, weiß ich, ehrlich gesagt, nicht. Wenn es keinen offiziellen Standpunkt gäbe, wäre es m.E. auch keine Schande. Eine Partei kann ja nicht zu jeder Detaillfrage eine verbindliche programmatische Aussage haben.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr
Per Lennart Aae