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Frage von Philipp G. •

Frage an Kurt Segner von Philipp G. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Segner,

bereits im Dezember 2007 hat die Bundesregierung ein Gesetzentwurf verabschiedet, der vorsieht Computer- und Videospiele mit "besonderes gewalthaltigen Szenen" zukünftig automatisch zu verbieten. Das Gesetzt soll vom Bundestag bis zum Sommer 2008 verabschiedet werden.

Ich bitte Sie dagegen zu stimmen, da es überhaupt nichts bringt. Denn es ist nicht so, dass man die Spiele jetzt nicht mehr kaufen kann, sondern dass man Sie über Gameshops über Österreich kauft, was heute schon in unserem Clan und in der Gamer Szene mind. 50% tun. Das heißt die Spiele bekommt trotzdem jeder und die Mehrwertsteuer bekommt Österreich, Gameshops müssen zu machen etc.

Sinnlose ultra gewalthaltige Spiele mit sinnloser Gewalt finde ich zwar auch nicht gut, aber leider fallen unter den Gesetzentwurf auch Taktik Shooter und außerdem sollte jeder Erwachsene selbst entscheiden dürfen ob er so ein Spiel spielen möchte.

Dass Kinder solche Spiele nicht spielen sollten, finde ich vollkommen in Ordnung, aber Sie werden es mit diesem Gesetz nicht ändern können, denn sobald heute in Deutschland ein Spiel verboten wird, gibt es einen regelrechten Ansturm in den Online Shops auf diese Spiele und es werden in den meisten Fällen mehr gekauft und vor allem von Käufern, für die das Spiel wirklich nicht gedacht war, als wenn es nicht verboten worden wäre.

Viel mehr sind hier die Eltern in der Pflicht. Deswegen bitte ich Sie gegen diesen Gesetzentwurf zu stimmen.

Ich versteh auch gar nicht warum sich alle so darüber aufregen von wegen "Killerspiele".
Ich spiele Killerspiele und ich spiele Paintball und bin so wie eigentlich alle meine Team Members ausgelichener als einige Fußballer in der Kreisliga. Warum regt sich niemand über Fechten auf? Das simulierte töten mit einer Blankwaffe wo ist der Unterschied? Oder Kickboxer Boxer etc. wo es das Ziel ist den Gegner K.O zu schlagen, ist das wirklich was anderes?

Auf www.gamingisnotacrime.de gibt es dazu auch noch viele Informationen.

mfg

Philipp Gramlich

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Gramlich,

Vielen Dank, dass Sie mir Ihre Meinung zum Gesetzesentwurf zur Änderung des Jugendschutzgesetzes mitteilt haben. Ich bitte um Entschuldigung, dass ich Ihnen erst jetzt antworte.

Der Deutsche Bundestag hat dem Gesetzentwurf der Bundesregierung zugestimmt, so dass die Gesetzesänderungen in Kraft treten konnten. Das Gesetz verbessert den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor medialen Gewaltdarstellungen, insbesondere vor gewaltbeherrschten Computerspielen. Mit den Gesetzesänderungen soll sichergestellt werden, dass Trägermedien, die besonders realistische, grausame und reißerische Darstellungen selbstzweckhafter, das Geschehen beherrschender Gewalt beinhalten, nicht an Kinder und Jugendliche abgegeben werden. Auf diese Weise wird der Katalog der schwer jugendgefährdenden Trägermedien, die kraft Gesetzes indiziert sind, im Hinblick auf Gewaltdarstellungen erweitert.

Außerdem werden die im Gesetz genannten Indizierungskriterien in Bezug auf mediale Gewaltdarstellungen erweitert und präzisiert. So erfassen diese nun auch Medien, in denen Gewalthandlungen wie Mord- und Metzelszenen selbstzweckhaft und detailliert dargestellt oder Selbstjustiz als einzig bewährtes Mittel zur Durchsetzung der vermeintlichen Gerechtigkeit nahegelegt werden.

Ich halte die Gesetzesänderung für notwendig, um die Kinder und Jugendlichen in Deutschland vor gewalttätigen und Gewalt verherrlichenden Computerspielen zu schützen. Zwar können wir nicht verhindern, dass sich Interessierte diese Spiele weiterhin beschaffen, beispielsweise im Ausland. Doch wird der Erwerb in Deutschland durch das Gesetz erheblich erschwert. Ich sehe auch die Eltern in der Pflicht, darauf zu achten, welche Spiele ihre Kinder am Computer spielen.

Ihren Vergleich von sogenannten Killerspielen mit Sportarten wie Fechten, Boxen oder auch Paintball kann ich nicht nachvollziehen. Zwar ist das Ziel hierbei seine Gegner mit der Waffe oder mit den Fäusten zu treffen, jedoch ganz sicher nicht, seinen Gegenüber zu töten. Das Problem vieler Killerspiele ist deren sinnlose Brutalität. Oder haben sie beim Fechten schon mal Blut spritzen und zerfetzte Körperteile durch den Raum fliegen sehen?

Brutale Computerspiele sind sicherlich nicht die Ursache für Gewalttätigkeiten und Verbrechen von Jugendlichen. Doch hat die Erfahrung in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass solche Spiele bei entsprechender psychischer Verfassung von Jugendlichen deren Hemmschwelle zur Gewalttätigkeit erheblich absenken und diese möglicherweise zu Gewalttaten inspirieren können.

Mit freundlichen Grüßen
Kurt Segner