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Frage von Jonathan S. •

Frage an Klaus Riegert von Jonathan S. bezüglich Kultur

Sehr geehrter Herr Riegert,

gestern hat die Innenministerkonferenz beschlossen, dass sogenannte "Killerspiele" generell verboten werden sollen.

Ich selbst spiele keine PC-Spiele nicht mehr, habe dies aber als Jugendlicher getan.

Generell empfinde ich diese Maßnahme aber als höchst bedenklich. Zum Einen wären davon nur Spiele betroffen, die Jugendlichen sowieso nicht zugänglich gemacht werden dürfen, da sie bereits eine Freigabe ab 18 Jahren erhalten haben oder als indiziert gelten. Ein generelles Verbreitungsverbot würde daran nichts ändern, zumal es ein leichtes wäre, dieses mit Hilfe des Internets zu umgehen. Stattdessen würde ich ein solches Verbot als Bevormundung erwachsener und mündiger PC-Spieler ansehen sowie als einen starken eingriff in die Kunstfreiheit (Ich würde Computerspiele generell als Kulturgut und Kunst bezeichnen). Eine Menge großteils friedlicher PC-Spieler würde durch solch ein Gesetz "kriminalisiert", weil sie lediglich ihrem Hobby nachgehen, obwohl sie niemand dadurch schaden.

Fakt ist außerdem, dass der wissenschaftliche Zusammenhang zwischen realen Gewalttaten und Computerspielen mit gewalttätigem Inhalt bislang noch nicht hinreichend erbracht wurde. Auf Grundlage des aktuellen wissenschaftlichen Standes wäre es mehr als unverhältnismäßig, ein solches Gesetz zu erlassen, und damit einem nicht unbedeutenden Industriezweig (Hersteller von PC-Spielen) massiven wirtschaftlichen Schaden zuzufügen - hier sind letztendlich nicht wenige Arbeitsplätze bedroht.

Deutschland hat bereits das weltweit strengste Jugendschutzgesetz - eine konsequente Anwendung der bestehenden Regeln hätte sicher größere Auswirkungen wir ein letztendlich reichlich populistischer Gesetzentwurf, der die Kunstfreiheit stark beschränkt und einen großen Teil harmloser Jugendkultur in die kriminelle Ecke stellt.

Wie stehen Sie zu diesem Thema? Haben Sie sich bereits mit jugendlichen PC- Spielern über diese Thematik ausgetauscht und kennen Sie die wissenschaftlichen Fakten?

MfG

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Antwort ausstehend von Klaus Riegert
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