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Karl Theodor von und zu Guttenberg
CSU
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Frage von Sascha S. •

Frage an Karl Theodor von und zu Guttenberg von Sascha S. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr von und zu Guttenberg,

gegenüber CNN erklärte Obama, dass er die von ihm geforderte verstärkte deutsche Teilnahme in Irak und Afgahnistan zur Steuersenkungen in den USA nutzen werde.
Sie, Herr von und zu Guttenberg, bezeichnete die Obama-Rede als „wegweisend“.
Sagen Sie, fühlen Sie sich als Interessenvertreter der deutschen oder der amerikanischen Wähler?

Mit freundlichem Gruß
Sascha Steffens

Portrait von Karl Theodor von und zu Guttenberg
Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Steffens,

für Ihre Frage vom 27.07. danke ich Ihnen. Zur Erläuterung meiner Aussage erlaube ich mir, Ihnen meine Pressemitteilung vom 25.07.2008 beizufügen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg

*MdB zu Guttenberg: "Obamas Charisma überlagert die Härte in der Sache"*

*"Fast komisch anmutende Vereinahmungsversuche der SPD stoßen an sichtbare Grenzen"*

* ***

**"Die Rede des US-Senators Barack Obama kann in jeder Hinsicht als wegweisend empfunden werden. Ob die Begeisterung über die sich nun konkretisierende Marschrichtung einer US-Administration unter einem potentiellen Präsidenten Obama bei allen charismatisch Berührten anhält, bleibt indes abzuwarten. Dies insbesondere, da Senator Obama bei jeder Bereitschaft zum Wandel auch die Kontinuitätslinien amerikanischer Außenpolitik hervorhob. Der fortgesetzte Kampf gegen den Terrorismus wird ebenso zu diesen Kontinuitäten gehören wie der weltweite Einsatz der USA für die Freiheit.

Aus deutscher Sicht ist es wohltuend, dass Obama gestern kein Zweifel daran ließ, dass die besondere Beziehung der transatlantischen Brücke zwischen Europa und den USA wieder weiterhin eine tragende Säule US-amerikanischer Außen- und Sicherheitspolitik darstellen wird.

Die Worte Obamas entsprachen möglicher zukünftiger staatsmännischer Verantwortung und nicht der gängigen Wahlkampfrhetorik. Der Redebeitrag kann als weiteres Element eines sich stetig verbessernden transatlantischen Verhältnisses empfunden werden. Die aus dem Zeitalter der Ära Schröder geerbte Hypothek eines unreflektierten Anti-Amerikanismus in Deutschland wurde gestern in Berlin sichtbar zu Grabe getragen. Zumindest zunächst. Schwärenden Äquidistanzphantasien führender Sozialdemokraten wurde durch Senator Obamas Rede der Boden entzogen.

Die schon fast komisch anmutende Vereinnahmung des US-Demokraten Obama durch die deutsche Sozialdemokratie ist angesichts der Redeinhalte an sichtbare Grenzen gestoßen. Die anti-kommunistischen Einlassungen Obamas über den Gegensatz von Tyrannei und Freiheit werden dem Berliner Senat ebenso wenig bekommen sein wie der SPD-Spitze die Forderungen nach einem erhöhten deutschen Beitrag für internationale Operationen."