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Karl Hermann Bolldorf
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Frage von Arta G. •

Sehr geehrter Herr Hermann Bolldorf, wie ist Ihre persönliche Meinung in Bezug auf gendergerechter Sprache?

Sehr geehrter Herr Hermann Bolldorf,

da diesem Thema äußerst aktuell ist, möchte ich Ihnen gerne diese Frage stellen:

Wie ist Ihre persönliche Einstellung hinsichtlich gendergerechter Sprache? Ist es für Sie ein wichtiger Schritt zur Gleichberechtigung, da sich hierbei auch Menschen angesprochen fühlen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen, oder gibt es Ihrerseits große Bedenken? Nutzen Sie selbst gendergerechte Sprache und wenn ja, in welcher Form (Genderstern, Unterstrich, Doppelpunkt, Binnen-I etc.)?

Über eine schnelle und ausführliche Antwort würde ich mich sehr freuen.

Vielen Dank

Arta G.

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Antwort von
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Sehr geehrte Arta G.,

zunächst einmal gebe ich Ihnen in Ihrer Einschätzung Recht: Das Thema Gendersprache ist hochaktuell, es wird in Gesellschaft und Politik gleichermaßen intensiv und emotional diskutiert. Es hat sowohl Befürworter als auch entschiedene Gegner. Die gesellschaftlichen Mehrheitsverhältnisse in Deutschland sind jedoch eindeutig. Eine im Mai 2021 veröffentlichte Umfrage von Infratest Dimap hat gezeigt, dass 65% der Deutschen die Gendersprache ablehnen.

Ich bin der festen Überzeugung, dass die Sprache ein besonderes Kulturgut ist, dass Nationen und Menschen definiert. Sie ist jedoch kein starres Gebilde, sondern unterliegt einem permanenten gesellschaftlichen Wandel. Auch die deutsche Sprache hat sich im Laufe der Jahrhunderte durch kulturelle Einflüsse und andere Faktoren verändert und wird dies wohl auch in Zukunft tun. Dieser Prozess muss jedoch natürlich verlaufen, er darf in keiner Weise staatlich verordnet oder durch ideologische Maßnahmen der Politik beeinflusst werden. Die Menschen entscheiden selbst, wie sie sprechen wollen und diese Freiheit ist zu akzeptieren. Eine von oben verordnete Sprachdoktrin führt jedoch nicht zu Akzeptanz, sondern zu Unmut und scharfer Ablehnung.

Gendersprache löst zudem kein real existierendes Problem in unserem Land, sondern setzt Partikularinteressen über die Allgemeinheit. Sie unterstellt zudem einen Zustand, der nicht der gesellschaftlichen Realität entspricht, und offenbart ein aus meiner Sicht falsches Gerechtigkeitsverständnis. Gerechtigkeit bedeutet nicht, alle vorhandenen Unterschiede bis zur Ergebnisgleichheit zu verwischen, sondern Gleiches gleich und Ungleiches ungleich zu behandeln, dabei aber berechtigte Interessen angemessen abzuwägen und eine strikte Gleichheit vor dem Gesetz sicherzustellen. Unser Grundgesetz vertritt insbesondere in Artikel 3 ein völlig richtiges Gerechtigkeitsverständnis. Es ist Aufgabe der Politik, diesen Wesenskern unserer Verfassung durch konkretes Handeln umzusetzen und den sozialen Frieden in unserem Land zu schützen.

Sprache ist kein Handlungsfeld von politischen (Partikular-)Interessen, sondern das Ergebnis eines kulturellen Wandels in unserer gesamten Gesellschaft. Insofern bin ich für die Abschaffung von Gendersprachleitfäden und -regelungen in Verwaltungen, Universitäten, Schulen und staatlichen Einrichtungen. Sie haben sich in den derzeit geltenden Regelungen der deutschen Sprache zu artikulieren. Die AfD-Fraktion im Hessischen Landtag hat bereits im März 2019 in einem Antrag (Drs. 20/376) gefordert, Gendersprache in hessischen Ministerien, Landesbehörden und der Landtagsverwaltung abzuschaffen.

Persönlich verzichte ich auf die Verwendung der Gendersprache mitsamt der Nutzung von Binnen-I, Genderstern, Unterstrich u. Ä. und spreche natürliches, korrektes Deutsch. Meine allgemeinen Ausführungen beziehen, sofern nicht explizit dargelegt, alle Menschen ein. Egal, ob Mann oder Frau, alt oder jung, arm oder reich.

Mit freundlichen Grüßen,

Karl Hermann Bolldorf, MdL