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Johannes Pabst
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Frage von Dieter S. •

Frage an Johannes Pabst von Dieter S. bezüglich Innere Sicherheit

Sehr geehrter Herr Pabst.

Gibt es Rechtsradikale in Augsburg ?

Wie ist Ihre Meinung zu nachfolgenden Artikel ?

26. März 2008
„Gegen rechte Gewalt und Rassismus“

Am Samstag, dem 29. März, plant die „Nationale Offensive Augsburg“, zum

zweiten Mal innerhalb weniger Wochen durch Augsburgs Innenstadt zu marschieren.

Dagegen protestiert ein breites Bündnis verschiedener gesellschaftlicher Gruppen Augsburgs. Das Theater Augsburg plant eine Gegenaktion unter dem Titel „Gegen rechte Gewalt und Rassismus“.

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Hr. Stüben,

natürlich gibt es Rechtsradikale, ebenso wie Linksradikale - auch in Augsburg. Als Vertreter der ersten Nachkriegsgeneration beunruhigt mich das zunehmend ungenierte Auftreten dieser Gruppierungen ungemein. Zudem treffe ich in meinen Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern auf teilweise latente Ausländerfeindlichkeit.
Friedliche und intelligente Gegenaktionen sind begrüssenswert, lösen aber das Problem leider nicht.

Ich bin kein Soziologe, kann also über die Ursachen des Erstarkens radikaler politischer Ansichten nur mutmaßen:
Zum einen sehe ich, dass die mittelschichtorientierte Gesellschaft am Auseinanderbrechen ist. Es entsteht eine vielschichtige Gesellschaft, der meinem Empfinden nach eine wirkliche Mitte fehlt - auch wertemäßig. Zum anderen sind die Verteilungskämpfe während der rot-grünen (Agenda 2010) und der jetzigen schwarz-roten Bundesregierung immer härter geworden; es gibt immer mehr Verlierer, nicht nur in den neuen Bundesländern. Die Existenzängste nehmen zu und genau diese Existenzängste bedienen die Rechten mit ihren Parolen.

Aus meiner Sicht gibt es keine kurzfristige Lösung. Wir müssen die Mitte unserer Gesellschaft wieder stärken, anstatt sie auszubluten. Hierzu gehört eine wirkliche Steuerreform. Langfristig wichtig sind aus meiner Sicht zudem immense Anstrengungen für Bildung und Ausbildung und im Bereich Forschung und Entwicklung. Investitionen in diesen Bereichen sind keine Schulden, sondern Investitionen in die Zukunft. Dies ist die Grundlage für die Schaffung hochwertiger, gut bezahlter Arbeitsplätze. Zufriedene Bürgerinnen und Bürger sind dann auch resistent gegen die Sprüche einiger, weniger Verwirrter.