Über Johann-Albrecht Rommel

Ausgeübte Tätigkeit
Materialprüfer
Berufliche Qualifikation
Elektromechaniker
Geburtsjahr
1953

Johann-Albrecht Rommel schreibt über sich selbst:

Mein Name ist Johann- Albrecht (Hans) Rommel, ich bin 63 Jahre alt, verheiratet.
Seit 39 Jahren bin ich Arbeiter in der Stahlindustrie. Es hat mich als Arbeiter geprägt, dass nur Solidarität uns stark macht. Ich bin seit
jungen Jahren aktiver Gewerkschafter und habe die bedeutenden Arbeiterkämpfe wie 1978 den Streik um die 35-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich oder die Kämpfe um Rheinhausen 1986 aktiv miterlebt. In den letzten Jahren als gewerkschaftlicher Vertrauensmann war der Kampf gegen die ständige Ausweitung von Zeit- und Leiharbeit, der Kampf um die Übernahme der Kollegen in feste Arbeitsverträge im Mittelpunkt.
Ich gehe jetzt in Rente, das heisst aber für mich nicht Ruhestand, sondern mich weiter fürdie Arbeiterbewegung einzusetzen. Es empört mich, wenn uns "Alten" vorgehalten wird, wir sollen Platz machen für die Jugend, für die gibt es aber nur Leih- oder Zeitverträge. Gerade wir mit unseren Erfahrungen in vielen Auseinandersetzungen müssen Verantwortung dafür übernehmen, diese jungen Menschen für die kommenden Zeiten zu befähigen.
Ich war von Kind an wissbegierig, wollte den Dingen immer auf den Grund gehen. Deshalb kam ich zum Marxismus. Radikal zu sein ist für mich kein Schimpfwort. Ich gehe von der wörtlichen Bedeutung von radikal aus, den Dingen an die Wurzel zu gehen.
In meiner Freizeit treibe ich aktiv Sport, war lange Jahre in einer betrieblichen Drachenbootmannschaft. Ich koche gern und esse auch gerne mit einem guten Glas Wein mit meiner Frau die aus der Pfalz stammt.

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Kandidaturen und Mandate

Kandidat Bundestag Wahl 2017

Angetreten für: MLPD
Wahlkreis: Neuwied
Wahlkreis
Neuwied
Wahlkreisergebnis
0,10 %

Politische Ziele

Ich erlebe in den letzten Jahren, wie durch Zeit und Leiharbeit die erkämpften Rechte der Arbeiter unterlaufen werden. Dafür stehe ich nicht nur als Gewerkschafter im Betrieb, dafür stehe ich seit 2004 fast jeden Montag auf der Straße bei der Montagsdemonstration ausgehend vom Protest gegen die Hartzgesetze. Diese Gesetze, mit denen Niedriglohn und Rechtlosigkeit von Arbeitern per Gesetz durchgesetzt wurden, müssen weg. Das wäre ein erster wichtiger Schritt, für den ich mich einsetze.

Wir werden heute von den Konzernchefs damit erpresst, daß Produktion ins Ausland verlagert wird. Nächstes Jahr soll die letzte Zeche geschlossen werden, aber auch die Stahlindustrie, in der ich arbeite, ist bedoht. Es ist Betrug, das als Problem der "alten Industrie" zu bezeichnen, es betrifft ja genauso die Handyproduktion oder die Solarzellen. Es geht um die Steigerung der Ausbeutung bis zum Exzess in anderen Ländern. Gegen diese Arbeitsplatzvernichtung muss die Kraft der Arbeiter eingesetzt werden. Wir brauchen die Gewerkschaft als Kampforganisation, nicht als Comanager. Mir ist aber auch klar, daß sich im Kapitalismus das Problem nicht lösen lässt. Wir brauchen eine Alternative zum Kapitalismus, den echten Sozialismus. Die großen Möglichkeiten der modernen Technik müssen dem Menschen dienen. anstatt sie wie heute dafür einzusetzen, das letzte aus Mensch und Natur herauszupressen.

Gegen diese Entwicklung ist für mich ist die internationale Solidarität, für die die internationale Liste/MLPD steht, ein Herzensanliegen. 

Im Januar 2017 war ich bei einer weltweiten Bergarbeiterkonferenz in Indien. Bergarbeiter aus Europa, Asien, Afrika und Lateinamerika trafen sich, um ihre Kämpfe zu koordinieren, gegen Arbeitsplatzvernichtung, Lohndumping und Leiharbeit, aber auch gegen die gewaltige  Umweltzerstörung durch gigantische Tagebaumethoden. Ich engagierte mich 2015 als Arbeiter beim Aufbau eines Gesundheitszentrum in Kobane in Nordsyrien, einmal um den Kampf um Freiheit gegen den IS- Terror zu unterstützen. Es war aber auch ein Beitrag, in diesen Ländern den Menschen eine Perspektive zu geben. Wir müssen lernen, mit den Menschen aller Nationalitäten zusammen zu arbeiten, kulturelle und sprachliche Barrieren zu überwinden, um gemeinsam gegen Armut und Not, Krieg und Umweltzerstörung vorzugehen. Damit stehe ich auch klar gegen den Rechtsruck in der Politik der Bundesregierung, die Flüchtlinge nur noch als Verschiebemasse sieht.