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Ingrid Fischbach
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Frage von Angelika B. •

Frage an Ingrid Fischbach von Angelika B. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Meine Frage bezieht sich auf die Arbeitsmarktpolitik. Ich habe den Beruf Kinderpflegerin gelernt und bin seit über einem Jahr arbeitslos, trotz unzähliger Bewerbungen. Ich bin 49 Jahre, und nach den Erfahrungen, die ich im letzten Jahr bei der Arbeitssuche gemacht habe, bin ich fast (Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt) überzeugt keine Arbeit in meinem Beruf zu finden. So wie es aussieht wird mir nichts anderes übrig bleiben als irgendeinen schlecht bezahlten Job auszuüben. Angebote für 7,50 Euro zu arbeiten habe ich schon bekommen. Könnten Sie mir vielleicht mal erklären, wie ich von 1100 Euro brutto, meinen Lebensunterhalt bestreiten soll und zusätzlich zu dem geringen Verdienst noch 100 Euro für die Fahrkosten zur Arbeitsstelle aufbringen muß. Und die CDU ist ja bekanntlich auch noch gegen diese 7,50Euro Mindestlohn. Ich persönlich habe den Eindruck, dass das niemanden in der Politik interessiert, weil Menschen wie ich keine Lobby haben. Und diese Gleichgültigkeit macht mich tief betroffen aber vor allen Dingen macht sie mir Angst.
Was wollten Sie gegen soziale Ungerechtigkeit tun ?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Borgers,

vielen Dank für Ihre Frage auf Abgeordnetenwatch vom 12.09.2008. Ich bedauere sehr, dass Sie seit 2007 keinen Erfolg bei Ihrer Arbeitssuche als Kinderpflegerin gehabt haben. Jedoch ist aufgrund der Arbeitsmarktpolitik der Bundesregierung auch in der Sparte der sozialpflegerischen Berufe eine Besserung der Situation eingetreten: Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Bochum ist die Zahl der Arbeitslosen in diesem Berufsfeld seit 2006 um 383 auf 1003 zurückgegangen. Ich hoffe stark, dass Sie von dieser positiven Entwicklung profitieren und in der nächsten Zeit eine Arbeit aufnehmen können.

Die CDU ist nicht generell gegen Mindestlöhne, aber eine flächendeckende Einführung wird nicht die Lösung aller Probleme auf dem Arbeitsmarkt bringen, im Gegenteil: Nach einer Studie des Rheinisch-Westfälischen Institutes für Wirtschaftsforschung hätte die Einführung eines Mindestlohnes zur Folge, dass 1,2 Millionen Arbeitsplätze von gering qualifizierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern wegfallen würden, da die Unternehmen für das gleiche Geld höher qualifizierte Fachkräfte einstellen würden. Dies würde zu zusätzlichen Haushaltsbelastungen von 9 Milliarden Euro führen und speziell die schwächsten unserer Gesellschaft treffen.

Wir stehen den Sorgen und Ängsten der Menschen nicht gleichgültig gegenüber, vielmehr ist es unser Interesse, die Lebensbedingungen möglichst vieler Bürgerinnen und Bürger in Deutschland zu verbessern. Dafür ist es nach meiner Ansicht notwendig, dass so viele Menschen wie möglich in Beschäftigung kommen. Mit über 40 Millionen haben wir momentan den höchsten Beschäftigungsstand seit Bestehen der Bundesrepublik. Diese Entwicklung gibt Anlass zur Hoffnung, dabei benötigen wir aber auch weiterhin Ihre Unterstützung.

Gerne stehe ich Ihnen aber auch für ein persönliches Gespräch im Wahlkreis zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ingrid Fischbach, MdB