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Frage von Barbara M. •

Frage an Holger Ortel von Barbara M. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Ortel,

der UN-Bericht über die Erderwärmung beschreibt bedrückende Entwicklungen für die kommenden Jahrzehnte.

Meeresspiegelsteigerungen werden ganze Landesteile, auch in Niedersachsen, in Gefahr bringen.

Nun ist es so, dass die Gefahr eines Deichbruches in der Wesermarsch nicht etwa in den kommenden Jahrzehnten droht, sondern ganz real. Heute. Wenn Sie die regionalen Medien verfolgen, können Sie sehen, dass die Ausgaben für eine Deicherhöhung und Sicherung im Bereich Sehestedt nicht getätigt werden.

Der Deich hat in dem Bereich bei den beiden vergangenen Sturmfluten im Januar 2007 nur gehalten, weil der Wind "glücklicherweise" aus der richtigen Richtung kam.

An wen, schlagen Sie vor, sollten sich Bürger wenden, um in Berlin auf das Problem einer Gefährdung von Menschen und Tieren in der Wesermarsch aufmerksam zu machen?

In Hannover hat das Thema der Deichsicherheit bisher praktisch keine Priorität wie ein Bericht über vergebliche Bitten um finanzielle Hilfen aus der Region zeigt.

Freundliche Grüsse

B.A.Meier

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Meier,

Sie sind bei mir mit dieser Frage schon richtig, da ich in der SPD-Bundestagsfraktion für die sogenannte "Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" zuständig bin. Bund und Länder kümmern sich nämlich gemeinsam um den Küstenschutz. In der Praxis sieht das so aus, dass die Länder (für die Wesermarsch also das Land Niedersachsen) sich um die Planung und Umsetzung der Küstenschutzmaßnahmen kümmern, der Bund diese aber zu 70% finanziert.

Sie haben Recht - die Deichsicherheit in der Wesermarsch ist unbefriedigend. Auf gut 30 km Länge ist der Deich nicht hoch bzw. nicht fest genug. Dieses Problem ist im Prinzip bekannt, in den nächsten 10 bis 12 Jahren sind nach meinen Informationen im Bereich des II. Oldenburgischen Deichbands 249 Mio. Euro eingeplant, um den Deich zu festigen bzw. zu erhöhen. Genaueres wird man erfahren, wenn im Frühjahr der neue "Generalplan Küstenschutz für Bremen und Niedersachsen" im Detail veröffentlicht wird. Darüber können Sie sich übrigens auch selber auf der Internetseite des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz informieren (www.nlwkn.niedersachsen.de).

Sie sehen - ich bin an dem Thema dran. Mein Eindruck ist eigentlich schon, das hier das Nötige getan wird, aber ich behalte das im Auge.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Holger Ortel