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Hermann Ott
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Frage von Rahel K. •

Frage an Hermann Ott von Rahel K. bezüglich Kultur

Sehr geehrter Herr Dr. Ott,

für ein Schulprojekt würden ich gerne Ihre Meinung zu der Massentötung der Hunde in der Ukraine wissen.

Mit freundlichen Grüßen

R. Kling

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Kling!

Vielen Dank für Ihre Frage zu diesem Thema.

Auch ich habe natürlich durch die Medien von der Massenweisen Tötung von Straßenhunden in der Ukraine gehört. Ich halte diese Vorgehensweise für grausam und brutal. Man hat so versucht die Zahl der Hunde in bestimmten Regionen zu reduzieren – dabei ist diese Vorgehensweise nicht nur tierrechtswidrig, sondern auch unsinnig: Auf jeden getöteten Hund folgt ein neuer aus umliegenden Regionen. Das heißt, um die Zahl der Tiere zu reduzieren müssen sie zeugungsunfähig gemacht und am Leben gelassen werden. Nur so verringert sich die Population langfristig und schützt die Tiere vor Verwahrlosung. Ich unterstütze den Ansatz zahlreicher Tierschutzorganisationen, dass die einzig wirksame Methode in „Fangen, Kastrieren und Wiederfreilassen“ besteht. Der deutsch Tierschutzbund zum Beispiel verfolgt dieses Konzept in mehreren Projekten und versucht so die Situation von Straßenhunden zu verbessern ( http://www.tierschutzbund.de/tierschutzprojekt_odessa.html ).

Meine Fraktion hat die Bundesregierung dazu aufgefordert deutlichen Protest gegen die massenweise Tötung von Hunden bei der Ukraine einzulegen. Außerdem haben wir Außenminister Westerwelle darum gebeten, der Ukraine Unterstützung beim Aufbau eines tiergerechten Kastrationsprogrammes zuzusagen.

Nur so kann in meinen Augen die Situation von Straßenhunden in der Ukraine dauerhaft verbessert werden. Durch die Kastration der Tiere wird ihre Vermehrung verhindert; dadurch verbessert sich auch die Situation der einzelnen Tiere. Massentötung und Tierquälerei sind nicht nur der falsche Ansatz um das Problem zu lösen, sondern auch ethisch verwerflich.

Ich hoffe ich konnte Ihre Frage damit beantworten. Viel Erfolg für Ihr Schulprojekt!
Ihr Hermann E. Ott