Heinrich Stürtz
DIE LINKE
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Heinrich Stürtz zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Werner Z. •

Frage an Heinrich Stürtz von Werner Z. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Werter Hr. Stürtz,
wie können Sie sich erklären, dass zwar die Zustimmung über die Temen der Linke in der Bevölkerung zwar hoch ist, aber die Linke in den Medien, vergleichsweise, schwach vertreten ist?

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Zieger,

ich bedanke mich für Ihr Interesse und beantworte Ihnen gerne Ihre im übrigen sehr interessante Frage mit meiner Einschätzung.

Vor Jahrzehnten schon entstand der Ausspruch von den Medien als Vierte Gewalt, obgleich das Grundgesetz nur von 3 Gewalten spricht.

Aber es ist tatsächlich so:  Die Medien, täglich rund um die Uhr präsent, denen man praktisch gar nicht ausweichen kann, sind sich ihrer Macht sehr bewußt und nutzen diese entsprechend ihrer politischen Ausrichtung.

Und bis auf ganz ganz wenige Ausnahmen sind die Medien, zumindest die mit der grossen Verbreitung bzw. Ausstrahlung, praktisch gleichgeschaltet (problematischer Begriff wegen seiner Herkunft con 1933, er drückt aber am besten aus was ich meine).

So wie der von den politischen Gegnern der Partei DIE LINKE. gekochte Einheitsbrei stellt sich die politische/gesellschaftliche Berichterstattung dar: Alle gegen Einen. Woraus ich den Schluß ziehe, daß die "Angst" vor der Partei DIE LINKE. und deren mögl. Akzeptanz in der Bevölkerung so groß ist, daß die sich trotz teilweise divergierender Inhalt zusammenschliessen, jedenfalls wenn´s um bzw. gegenDIE LINKE. geht.

Das muß man deshalb auch als Affront gegen große Teile der Bevölkerung sehen, die nämlich auch sehr viel mehr und insbesondere von den "guten Seiten" der Partei und deren politischer Arbeit hören/lesen würde. Ich bin ganz sicher, daß die Akzeptanz der Partei DIE LINKE. dann auch bei Wahlentscheidungen substanziell zum Tragen käme.

Und es stellt sich nach meiner Meinung auch dar als ein Aspekt von Demokratiedefizit, denn zumindest die öffentlich-rechtlichen Medien hätte da wenigstens für Ausgewogenheit zu sorgen.

Von alledem sind wir weit entfernt.

Die Partei lebt damit seit längerem, was Sie ja völlig zu Recht bemerken, und wird nach meiner Einschätzung auch noch eine zeitlang damit leben müssen, und zwar unabhängig vom Wahlausgang am 22.9.2013.

 Was bleibt:   Übernahme der mainstream-Medienlandschaft oder weiterhin Geduld; noch eine zeitlang.

Ich bin persönlich guter Dinge, daß sich zumindest die Akzeptanz der Patei DIE LINKE. in der Bevölkerung vergrössern wird und dies auch ein Umdenken bei den Meinungsmachern der BRD mit sich bringt. Sicher bin ich mir da allerdings nicht.

Aber wir sollten auch darüber nachdenken, wie gesellschaftlicher Druck auf die genannten Medien organisiert werden könnte.

Dazu dann evtl. weiter nach dem 22.9.2013.

Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit, gute Wahlentscheidung und Verständnis für Ihr Anliegen nicht nur bei mir; und: behalten Sie Ihren Optimismus und Ihre Einsatzbereitschaft für eine neue, gute Sache.

Mit besten Grüssen

Heinrich L. Stürtz