Hartmut Bohrer
DIE LINKE
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Frage von Klaus S. •

Frage an Hartmut Bohrer von Klaus S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Was wollen Sie anders machen, als die Parteien die derzeit an der Macht waren. Unterstützen Sie auch die 1 Euro Arbeitsverträge, oder den gestrichenen Kündigungsschutz. Was ich meine ist, Ich habe Arbeit also brauche ich 10 Arbeiter... Ende des Monats ist diese Arbeit fertig und die Arbeiter können wieder gehen. Fakt ist, die ganze Verwaltungsaufnahme mit den Ämtern beginnt von vorne. Da es für die Ämter ein neuer Vorgang ist, obwohl alle Daten vorhanden sind. Jeder Arbeitszweig des Arbeitsamtes kann nicht auf den anderen zugreifen, alles muss trotz 345 Euro 4 - 6mal Kopiert werden und das meistens mit Termin 24 bis 27. eines Monats wo noch kein Geld auf dem Konto ist .... was auch so schon weh tut.

Mit freundlichen Güssen

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Schladt,

im Unterschied zu den anderen im Bundestag vertretenen Parteien hat die Linke (Linkspartei) den Abbau von Kündigungsschutz abgelehnt und lehnt selbstverständlich weitere Verschlechterungen für die Beschäftigten ab. Ich unterstütze diese Haltung und sie bestärkt mich für diese Partei als Direktkandidat anzutreten.

Ebenfalls lehne ich die so genannten 1-Euro-Jobs ab. "Arbeitsgelegenheiten", zu denen Erwerbslose im Grunde genötigt werden, wenn sie nicht ihr Arbeitslosengeld verlieren wollen, halte ich aus verschiedenen Gründen für völlig inakzeptabel. Die Praxis zeigt, das noch nicht einmal die im "Sozialgesetzbuch II" vorgesehenen Bedingungen hierfür eingehalten werden. Aus der Erfahrung "vor Ort" (hier in Wiesbaden) wird deutlich, dass Betroffene Tätigkeiten verrichten müssen, die bisher von städtischen Bediensteten oder Beschäftigten beauftragter Firmen ausgeübt wurden, z.B. Pflege städtischer Grünanlagen, Aufbau von Bühnen etc. bei Stadtteilfesten, Meldung von Sperrmüll-Ablagerungen in Wohngebieten usw. Es werden abgebaute Arbeitsplätze "kompensiert" und der Abbau damit dauerhaft gemacht. Es wird dem Stellenabbau Vorschub geleistet. Es werden Aufträge - insbesondere für einheimische mittelständische Firmen - überflüssig. Dies bedeutet dann bei diesen Arbeitsplatzverlust oder vielleicht sogar Geschäftsaufgabe. Es ist deshalb kein Wunder, dass immer stärker aus Gewerkschaften und Organisationen mittelständischer Betriebe (Handwerk, kleine Dienstleistungsfirmen) Protest artikuliert wird.

Als Stadtverordneter habe ich mich gegen 1-Euro-Jobs und für reguläre, tarifvertragliche, sozialversicherte Arbeitsverhältnisse ausgesprochen. Mit der grundsätzlichen Ablehnung der so genannten 1-Euro-Jobs befand und befinde ich mich zu den "4-Hartz-Parteien" im Stadtparlament in Opposition. Auf der Internetseite www.fraktion-linke-liste-wiesbaden.de können Sie Näheres zu diesem Thema nachlesen, da ich alle meine Anfragen und Anträge sowie die Abstimmungsergebnisse seit Anbeginn meiner Parlamentstätigkeit im Internet im vollen Wortlaut veröffentliche.

Mit freundlichen Grüßen

Hartmut Bohrer