Hartmut Bohrer
DIE LINKE
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Hartmut Bohrer zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Christoph Petri (Arbeitsgemeinschaft Klinefelter S. •

Frage an Hartmut Bohrer von Christoph Petri (Arbeitsgemeinschaft Klinefelter S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Damen und Herren,

was werden Sie tun für die Menschen mit Krankheiten und Syndromen, die durch die Regierungen der letzten 40 Jahre nicht beachtet wurden ?

Laut WHO gibt es in Deutschland über 160.000 Männer mit dem Klinefelter-Syndrom und auf Grund von unzureichender Aufklärung durch die Gesundheitsorgane und Ministerien sind in den letzten 10 Jahren nur 5.000 diagnostiziert worden.

In Wiesbaden leben 540 Klinefelter Träger, aber nur 10 sind bekannt, d.h. 530 Männer werden ohne sofortige Behandlung ab dem 30. Lebensjahr eine schwere schnell fortschreitende Osteoporose entwickeln.

Es ist für einen Klinefelter nicht nur in, sondern auch sehr schwer in Wiesbaden eine ärztliche Behandlung zuerhalten - wir haben den Bericht eines Patienten, der zum Opfer wurde, weil Kranke und Behinderte in unserer Gesellschaft von der Politik nicht beachtet werden:

www.beepworld.de/members82/klinefelter-weg/mein-weg.htm

Mit freundlichen Grüßen
Christoph Petri

www.klinefelter-syndrom.de/
www.ks-infostation.de/

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Petri,

damit die Lage der Betroffenen von der breiten Öffentlichkeit, der Politik und den zuständigen Institutionen eher wahrgenommen wird und politischer Handlungsdruck entwickelt werden kann, ist die Stärkung von Selbsthilfeorganisationen wichtig. Als Stadtverordneter sehe ich daran eine wesentliche Aufgabe meiner Rolle als Opposition. So hat die Linke Liste Wiesbaden, deren Fraktionssprecher ich bin, z.B. Initiativen gegen Mobilfunk-Gefahren, gegen gesundheitliche Belastungen von Schulen durch PCB u.a. Schadstoffe und zahlreiche andere Initiativen unterstützt. Unabhängig vom Ausgang der Bundestagswahl können Sie dazu Kontakt mit dem Fraktionsbüro der Linken Liste Wiesbaden im Rathaus aufnehmen, dass nach den Ferien wieder regulär erreichbar ist. Alle Angaben dazu (Email, Tel, Öffnungszeiten) und auch alle bisherigen Anfragen und Anträge sowie Links zu Initiativen, mit denen wir zusammenarbeiten, finden Sie unter www.fraktion-linke-liste-wiesbaden.de

Zur Gesundheitspolitik auf Bundesebene bin ich der Meinung, dass die Milliarden, die alljährlich in Aufrüstung und die Führung von (Angriffs-)Kriegen gesteckt werden, für die medizinische Forschung, Prävention und Therapie fließen sollten. Auch haben die "Gesundheitsreformen" der "4-Parteien-Koalition" in Berlin nicht zu einer Verbesserung des Gesundheitssystems geführt, sondern zu einer verstärkten unsozialen Gestaltung des Zugangs zu medizinischer Versorgung. Die Tatsache, dass Menschen durch die Praxisgebühr von Vorsorgeuntersuchungen abgehalten werden oder für diese zur Kasse gebeten werden, ist nur ein Beispiel für diese verfehlte Politik der letzten Jahre. Dass in den letzten Wochen selbst die Gesundheitsministerin wiederholt darauf hingewiesen hat, dass bei den üblichen Vorsorgeuntersuchungen die Praxisgebühr nicht erhoben werden darf, hilft nur wenig und zeigt den gegenwärtigen Zustand des Gesundheitssystems, in dem sich manche Pharmaunternehmen "eine goldene Nase verdienen", während einem Großteil der Bevölkerung der Zugang zu einer optimalen Versorgung verwehrt wird. Dass Institutionen der Gesundheitsversorgung zunehmend in der Form gewinnbringender Privatunternehmen betrieben werden und die Belegschaften (ärztliches, pflegerisches u.a. Personal) ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen unterworfen sind, sind weitere Seiten dieses Gesundheitssystems, die dringend einer Reform bedürfen, die diesen Namen verdient. Diese kann nur durch ein breites Bündnis erkämpft werden, bei dem eine LINKE Parlamentsfraktion sehr hilfreich sein kann, weshalb ich die LINKE unterstütze.