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Hans-Joachim Otto
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Frage von Ian B. •

Frage an Hans-Joachim Otto von Ian B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Otto,
Sie haben sicherlich von der Diskusion ueber die Erhebung von Studiengebuehren bei uns in Hessen und anderen Bundeslaendern gehoert. Angesichts des erschreckenden Mangels an staatlichen Foerdermitteln und dem Status Deutscher Universitaeten, verglichen mit unseren Europaeischen Nachbarn und Amerikanischen Freunden, scheint die Idee von Studiengebuehren, wie sie denn im Anglo-Amerikanischen Raum ueblich ist, doch nicht ganz verkehrt. Die Studenten wehren sich verstaendlicherweise. Aber wenn man sich ueberlegt, dass man in den USA ueber 2500 Dollar pro Semester bezahlt, dann klingen 500 Euro doch eher bescheiden. Wie stehen Sie dazu?

Mit freundlichen Gruessen,
Ian Bichmann

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Bichmann,

die FDP-Fraktion hat zu dem Thema Studiengebühren eine sehr differenzierte Meinung. Vor allem die Qualität der Bildung steht dabei im Mittelpunkt.

Ich bin der Auffassung, daß eine Gebührenerhebung nur dann gerechtfertigt ist, wenn dadurch auch die Qualität des Studiums steigt. Deswegen setzt sich die FDP-Fraktion auch für die Bildung von Kommissionen unter Beteiligung der Studierenden ein, welche mit der fortwährenden Prüfung der Studienqualität beauftragt sind.

Weiterhin denke ich, daß die Universitäten und Fachhochschulen autonom entscheiden sollten, wofür sie Gebühren erheben. Das durch die Studiengebühren eingenommene Geld soll auch direkt bei den Hochschulen verbleiben.

Um sowohl eine qualitative Steigerung der Studiengänge zu ermöglichen als auch deren Finanzierung durch die Studierenden, setzt die FDP-Fraktion hier auf moderat verzinste Kredite, sowie auf das soziale und wirtschaftliche Engagement in Form eines verbesserten Stipendienwesens.

So sollte jeder Student den Anspruch auf einen Studienkredit bei der Landestreuhandstelle haben und diesen - angelehnt an das "australische Modell" - nur dann zurückzahlen, wenn er nach dem Studium auch finanziell in der Lage dazu ist.

Da Hochschulpolitik insbesondere auch Ländersache ist, empfehle ich Ihnen, auch mit meiner Kollegin im hessischen Landtag Nicola Beer Kontakt aufzunehmen. Sie setzt sich bereits seit langem intensiv mit dem Thema Studiengebühren auseinander.

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Joachim Otto