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Hans-Joachim Otto
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Frage von Harald D. •

Frage an Hans-Joachim Otto von Harald D. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Otto !

Als für mich zuständigen Abegordneten und Wähler Ihrer Person würd mich ihre Meinung zu den PC Spielen, -laut vieler anderer als "KIllerspiele" dekladiert-, interessieren.

Hierbei hätte ich 2 Fragen an Sie:

1. Sind Sie mit den Forderung,- die da u.a. lautstark aus Bayern kommen-, diese komplett zu verbieten einverstanden?

2. Beziehe mich hierzu auf den Link beim Spiegel zum Thema u,a, Pornografie Verbot durch die CDU in Videotheken.
Link hierzu:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,466149,00.html

Hierzu wurden ja auch schon alle deutschen Betreiber im Internet durch die KJM samt der Beate Uhse AG aus dem Land gejagt. Jetzt macht man Jagd auf die Videotheken.

Glauben Sie auch das man durch die KJM, CDU und Co. so einen "funktionierenden" und sinnvollen" Jugendschutz schafft, wenn man alles verbietet ?

Gestatten Sie mir bitte noch meine persönliche Meinung:

Ich finde, "Verbot" rufen kann jeder. Das ist laut und medienwirksam. Grade wie Schünemann, CDU etc. und deren Behörden wie KJM etc. es macht!
Aber die Zensur und Verbote,- und dadurch auch die Abwanderung vieler betroffener deutscher Firmen ins tolernate und offene Ausland-, täuschen halt über die wahren Probleme unserer Gesellschaft hinweg.

PC Spiele sind kein Grund von Amokläufen.
Der Kern solcher Amokläufe sitzt leider viel tiefer, als mancher Politiker sich jemals traut vorzustoßen.
Lieber nimmt man Killerspiele, Pornografie uvm. als Vorwand für die geschehenen Amokläufe, nur um die zunehmende sozialstaatliche Vernachlässigung und Verwahrlosung von Kindern aus sozial schwachem Umfeld zu rechtfertigen.

Ich bin Lehrer in Frankfurt und weiss so einiges was die Probleme Jugendlicher sind. Dies sind keineswegs PC Spiele oder Erotik.
Aber das interessiert manche Politiker nicht.
Lieber verbietet man alles um die wahren Probleme zu überdecken.
Gibts nur in Deutschland sowas. Traurig....

Ihnen viel Erfolg
Hochachtunsvoll

H. Dietz

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Dietz,

vielen Dank für Ihre Frage. Mit den Plänen zur Verschärfung des Jugendschutz- und Strafrechts habe ich mich bereits intensiv auseinandergesetzt.

Ihren Ausführungen kann ich deshalb größtenteils zustimmen. Verbote und Verschärfungen im Strafrecht - wie z.B. von der bayerischen Landesregierung geplant - werden zu keinen Verbesserungen im Jugendschutz führen.

Vielmehr sind sie sogar kontraproduktiv, weil sie gesellschaftliche Fehlstellungen und individuelles Fehlverhalten monokausal auf das Spielen bestimmter Computerspiele oder den Konsum bestimmter Medien reduzieren. Somit suggerieren Verbote eine erhöhte Sicherheit, die allerdings faktisch nicht existiert.

Außerdem bin ich grundsätzlich skeptisch gegenüber sogenannten "Verbesserungen" des Jugendschutzes. Das deutsche System der regulierten Selbstkontrolle - z.B. über die USK - ist weltweit einmalig in seiner Wirksamkeit und gilt als vorbildlich. Einzeltaten von offensichtlich gestörten Menschen sollten daher nicht auf ein Versagen des Jugendschutzregimes zurückgeführt werden.

Weiterführende Informationen und die Position der FDP zum Thema "Jugendschutz" finden Sie auf meiner Homepage (www.hansjoachimotto.de).

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Joachim Otto