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Gunhild Böth
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Frage von Sandra Zimmer- M. •

Frage an Gunhild Böth von Sandra Zimmer- M. bezüglich Bildung und Erziehung

Guten Tag,

ich habe gestern einen Bericht über " Lehrer am Limit " in Panorama gesehen. Der Berichthat mich sehr erschreckt und doch hat er mich an den Unterricht erinnert den ich live mit erleben durfete und zwar in einer Grundschule der zweiten Klasse, in welcher mein Sohn unterrichtet wird. Obwohl diese Grundschule ein " gutes " Einzugsgebiet hat ist mein Sohn in der "migranten" Klasse gelandet, diese hat sogar eine spezielle Förderstunde für Kinder mit migranten Hintergrund. DIe Lehrerin ist mit den vielen störenden Kindern total überfordert. Es ist ständig laut und es ist jedesmal eine Herausvorderung diese Klasse im Griff zu haben und vernünftieg zu unterrichten.
Da es der Stadt an Geld fehlt mangelt es der Schule sogar an KOPIERPAPIER.
Gerade erst wurde das einzige vorhandene Klettergerüst von der Stadt abmontiert, da es morbiede war...ERSATZLOS GESTRICHEN!!
Es fehlt an der Schule, die eigentlich damit wirbt, an Fördermöglichkeiten und zwar auch für nicht Lernbehinderte oder migranten Kinder!

Meine Frage:
Wie stehen Sie zum Thema Bildung? Was würden Sie ändern, wenn Sie gewählt würden? Können Sie der Schule zu einem klettergerüst verhelfen, damit sich die Kinder in der Pause auch mal austoben können und nicht nur den tristen asphaltierten Schulhof vor Augen haben?

Mit freundlichen Grüßen

Sandra Zimmer- Milutinovic

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Zimmer-Milutinovic,

Bildung und Schule ist mein zentrales Thema, da ich Lehrerin bin und mir sehr am Herzen liegt. Unsere Schulen sind unterfinanziert, was die Ausstattung angeht (Kopierpapier, Schulhofgestaltung) und auch in Personalhinsicht, was zu viel zu großen Klassen führt, in denen die Lehrkräfte die Kinder nur schlecht schlecht individuell fördern können, auch wenn sie sich nach Kräften bemühen.
Ich war bildungspolitische Sprecherin der LINKSFRAKTION im Landtag NRW und habe dort bereits Anträge gestellt zur Verkleinerung der Klassen z.B. Leider haben SPD und Grüne diese Anträge immer niedergestimmt.
Für die Ausstattung der Schulen sind die Städte zuständig, aber Solingen ist pleite. Daher muss vor allem mehr Geld in die Kommunen fließen, weshalb DIE LINKE eine Gemeindewirtschaftssteuer fordert, d.h., auch Freiberufler (Anwälte, Ärzte, Notare, Steuerberater usw.) sollen Gewerbesteuer zahlen, was Solingen direkt helfen würde. Die Freiberufler zahlen bisher Einkommensteuer an den Bund; diese Gemeindewirtschaftssteuer würde nicht zusätzlich erhoben, sondern von der bisherigen Einkommensteuer abgezogen, so dass letztlich die Steuersumme gleich bliebe. Aber Solingen hätte sofort mehr Einnahmen - auch für Schulen!
Das ist z.B. eine sehr wichtige Forderung, für die ich mich einsetze! Außerdem muss sich der Bund an der Finanzierung von Ganztagsplätzen in Schulen beteiligen, was nicht derzeit nicht geht, weil CDU/FDP/SPD/Grüne das "Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern" bei Bildung beschlossen haben, was nur den Ländern die dauerhafte Bildungsfinanzierung überlässt. Da das Land aber auch nicht genügend Geld an die Städte gibt, der Bund bisher nicht darf, fehlen Ganztagsplätze in der Grundschule, die in NRW auch noch die Eltern viel Geld kosten.
Deshalb muss das Kooperationsverbot weg und der Bund sich dauerhaft an den Bildungskosten beteiligen. Dafür kämpfe ich!

Mit freundlichen Grüßen

Gunhild Böth