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Günter Gloser
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Frage von Thomas B. •

Frage an Günter Gloser von Thomas B. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Gloser,die N-ergie(Aufsichtsratsvorsitz:U.Maly,SPD)hat sich am GuD-Kraftwerk in Irsching beteiligt,welches in den nächsten Jahrzehnten 30%der eingesetzten Primärernergie in die Atmossphäre blasen wird,weil es für die Prozeßwärme keinen Abnehmer gibt.Wie verträgt sich das mit Begriffen/Ansprüchen wie "sparsamer Umgang mit fossilen Brennstoffen","Wirtschaftlichkeit","Nachhaltigkeit"...?Wäre ein energiepolitisches Umsteuern-weg vom alten Zentralismus und Oligopolen und hin zu dezentraler Versorgungsvielfalt mit kurzen Transportwegen nicht der bessere Weg?Vielen Dank für Ihre Antwort! Mit freundlichem Gruß Thomas Berendes

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Berendes,

das Gas- und Dampfkraftwerk in Irsching ist dasjenige mit dem höchsten Wirkungsgrad für gasbetriebene Kraftwerke weltweit:

http://www.br-online.de/wissen/umwelt/gud-kraftwerk-irsching-erdgas-ID1306155386677.xml

Insofern kann ich Ihre Kritik bezüglich des Wirkungsgrades nur eingeschränkt nachvollziehen. Die Netzsicherheit in Deutschland wird nach dem Atomausstiegskompromiss zudem nicht von heute auf morgen mit – bislang noch gar nicht ausreichend vorhandenen – alternativen Kraftwerken zur Substitution von Kernkraftwerken möglich sein. Der Betrieb von Irsching 4 ist daher für mich vertretbar.

Zuzustimmen ist Ihnen allerdings in Ihrem grundsätzlichen Anliegen, des Ausbaues einer dezentralen Versorgungsvielfalt. Da stimmen Sie mit dem aktuellen energiepolitischen Konzept der SPD vom 17. Mai 2011

http://www.spd.de/linkableblob/12118/data/20110516_konzeptentwurf_neue_energie.pdf

überein, welches den Titel trägt

„Neue Energie - Die Energiewende in Deutschland: bürgernah, wirtschaftlich erfolgreich, sozial gerecht und ökologisch verantwortlich.“

Dort finden Sie auch

„Grundsatz 9: Mehr Demokratie, mehr Selbstbestimmung, mehr Wettbewerb. Die Energiewende gelingt nur „von unten“. Die Sozialdemokratische Partei wird dafür sorgen, dass die Monopole der vier großen Energieversorgungsunternehmen beendet werden, die zu überhöhten Preisen, Wettbewerbsverhinderung und Blockade der Energiewende geführt haben. Wir schaffen die Voraussetzung dafür, dass Stadtwerke, Genossenschaften und einzelne Bürger eine demokratisch kontrollierte und dezentral organisierte Energieversorgung aufbauen können. Wir wollen ein Internet der Demokratie mit Millionen intelligent vernetzter Energieproduzenten und -konsumenten, in der Stadtwerke und Handwerker, Vermieter und Mieter sowie Nachbarkommunen und regionen zusammenarbeiten.

Dafür muss jedoch nicht nur ein Hebel umgelegt werden.“

Mit freundlichen Grüßen

Günter Gloser