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Frage von Matthias B. •

Frage an Gisela Piltz von Matthias B. bezüglich Gesundheit

Im November bin ich bei meinem Hausarzt gewesen. Dieser gab mir einen Überweisungschein für einen Hautarzt. Dort wollte mit die Praxis einen Termin für Ende März bereitstellen, obwohl der Warteraum leer war. Das gleiche habe ich dann in einer zweiten Arztpraxis erlebt, da ich den ersten Termin nicht angeommen habe. Kann es sein, dass ein aktuelles Gesundheitsproblem vier Monate warten muss, um behandelt zu werden?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Bujor,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Ihre Verärgerung und Enttäuschung über lange Wartezeiten bei Ärzten kann ich nachvollziehen. Die FDP-Bundestagsfraktion setzt sich für grundlegende Reformen im Bereich der Gesundheitspolitik ein. Denn zu dem von Ihnen beschriebenen Missstand trägt unter anderem bei, dass Ärzte jeweils ein gedeckeltes Budget pro Quartal erhalten, so dass sich für manche Ärzte schon nach dem ersten Quartalsmonat jede weitere Behandlung wirtschaftlich nicht mehr lohnt. Dass Ärzte als selbständige Unternehmer in diesen Fällen eine schlichte Kosten-Nutzen-Rechnung aufmachen, ist aus unternehmerischer Sicht zwar nachvollziehbar, für den Patienten nichtsdestotrotz ein unhaltbarer Zustand. Diesen Fehlanreizen im Gesundheitssystem abzuhelfen, ist Ziel der liberalen Gesundheitsreform.

In Ihrem konkreten Fall kann ich Ihnen daher nur raten, sich ggf. an einen weiteren Arzt zu wenden. Im Übrigen sollten Sie nicht zögern, Missstände in der gesundheitlichen Versorgung Ihrer Krankenkasse wie auch der Kassenärztlichen Vereinigung vor Ort mitzuteilen. Manche Krankenkassen arbeiten oftmals mit bestimmten Ärzten auch enger zusammen, so dass Ihnen vielleicht auf diese Weise weitergeholfen werden kann. Die Kassenärztlichen Vereinigungen streben danach, dass ihre Mitglieder ihrer Pflicht nachkommen, eine ausreichende Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Insoweit ist es sinnvoll, dort über Probleme mit langen Wartezeiten zu
berichten, damit entsprechend gegengesteuert werden kann.

Ansonsten wenden Sie sich doch gerne auch an die Abgeordneten in Ihrem Wahlkreis oder die jeweiligen Fachpolitiker im Gesundheitsausschuss wie meinen Kollegen Daniel Bahr MdB, der als gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion mit diesen Themen bestens vertraut ist.

Ich wünsche Ihnen für 2009 vor allem gute Gesundheit und ein rundum gelungenes Jahr.

Mit freundlichen Grüßen

Gisela Piltz MdB