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Gisela Piltz
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Frage von Tobias W. •

Frage an Gisela Piltz von Tobias W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Piltz,

in Bezug auf Ihre letzte Antwort an mich erläutere ich gerne den Zusammenhang zwischen Kopftuchverbot, Werbeverbot für Tabak- und Alkoholwaren, 0190er Nummern, Kinderfreundlichkeit, etc.: Beim Kopftuchverbot wird das Kindeswohl vorgeschoben. Das Engagement mancher Politiker in dieser Angelegenheit wäre hinsichtlich zahlreicher anderer Themen wesentlich dringender vonnöten. Deswegen vermute ich, wie gesagt, dass es sich um eine manipulierte Debatte handelt, die das Kindeswohl vorschiebt, tatsächlich aber die Aussage an Muslime verklausuliert: "Ihr braucht uns nicht zu erzählen, was Anstand ist." Angesichts dessen, womit Kinder in ihrem Alltag konfrontiert werden, ist es absurd zu glauben, dass eine "Kopftuch-Lehrerin" einen negativen Einfluss haben könnte, bzw. absurd, dass die Politik gerade dieses Thema so plakativ aufgreift.

Kruzifix-Urteile wurden meiner Kenntnis nach doch wohl nicht durch die FDP oder die CDU erwirkt, sondern durch vereinzelte Eltern, nicht so, bei der Kopftuch-Debatte. Wie auch immer in Kruzifix-Urteilen entschieden worden ist - im Fernsehen sehe ich regelmäßig im Gerichtssaal des Bundesverfassungsgericht ein Kreuz. Als offener Mensch nehme ich dies übrigens in keiner Weise negativ zur Kenntnis, dennoch hinterfrage ich die Sichtweise derer, die tatsächlich glauben, dass in diesem Land nicht mit zweierlei Maß gemessen wird, zumal ein Kreuz ein eindeutiges Symbol darstellt, ein Kopftuch hingegen zunächst einmal ein Kleidungsstück, das kulturhistorisch in verschiedenen Kreisen getragen wurde, aktuell sicher überwiegend von muslimischen Frauen, die davon ausgehen, dass der Islam es ihnen empfiehlt bzw. vorschreibt. Selbstverständlich legen sie in Deutschland dabei subjektive Maßstäbe an, was völlig legitim ist. Als Muslima zu erkennen zu sein, heißt nicht gleich, den Islam zu symbolisieren. Sind eigentlich auch Gesetze geplant, die nicht das Höchstmaß, sondern das Mindestmaß an Bekleidung reglementieren?
MfG
TW

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Antwort ausstehend von Gisela Piltz
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