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Frage von Denis M. •

Frage an Engelbert Wistuba von Denis M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Wistuba,

was sagen Sie als Wittenberger Bundestagsabgeordneter zum Spiegel-Artikel "Die Lutherstadt Wittenberg soll Zentrum einer religiösen Missionsbewegung werden" und den dazu in der aktuellen Spiegelausgabe veröffentlichten Leserbriefen?

Mit freundlichen Grüßen
Denis Münch

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Münch,

der Spiegelartikel "Das evangelische Rom - Die Lutherstadt will Zentrum einer religiösen Missionsbewegungwerden" ist weder gut recherchiert noch ansprechend geschrieben. Inhaltlich bedient er in populistischer Weise all jene, die sich schon immer gerne über die Kirchen an sich lustig gemacht haben. Schon der Einstieg ins Thema "Die Stadt (Wittenberg) ist komplett verluthert" lässt schon ahnen, dass es dem Autor nicht um eine seriöse Auseinandersetzung geht. Das setzt sich in der Behauptung fort, die evangelischen Christen sehnten sich nach "Feierlichkeit, Ritus und religiösem Tamtam". Dann wird auch noch mehr oder weniger unterstellt, die evangelische Kirche leide an einem Minderwertigkeitskomplex. Das setzt sich so fort, bis dann ein paar "Zeugen", und dann auch noch evangelische, zur Unterstützung herangezogen werden.
Das Lutherjubiläum 2017 ist nun mal kulturhistorisch betrachtet ein großes Ereignis. Ich meine, auch wenn die Anzahl der evangelischen Christen in der Lutherstadt Wittenberg vergleichs- und verständlicherweise gering ist, so kann man jetzt schon erkennen, dass Besucher aus Deutschland und im Übrigen aus der ganzen Welt die Bemühungen der evangelischen Kirche gutheißen.
Ganz abgesehen von der Bedeutung der Lutherdekade und des Jubiläums für die evangelische Kirche, sehe ich als Tourismus- und Wirtschaftspolitiker eine Chance, positive Effekte für die Region zu erreichen. Ich gehe davon aus, dass im Tourismusgewerbe zahlreiche neue Arbeitsplätze entstehen werden. Auch das könnte einmal positiv erwähnt werden.
Die Kritik an einer "perfekten Vermarktung der Lutherdekade in Wittenberg" einer Leserbriefschreiberin kann ich nicht nachvollziehen und ordne es eher dem Kleingeist zu.
Ich finde es vollkommen in Ordnung, und das sage ich als bekennender Katholik, wenn sich die evangelische Kirche um ein solch bedeutendes Ereignis in Wittenberg kümmert. Und das gilt auch für positive Begleiterscheinungen u.a. in den Bereichen Tourismus und Denkmalpflege.

Mit freundlichen Grüßen

Engelbert Wistuba MdB