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Emmi Zeulner
CSU
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Frage von Isabella P. •

Was unternehmen Sie als meine Bundestagsabgeordnete, damit Kinder zukünftig vor psychischem Missbrauch durch Eltern-Kind-Entfremdung besser geschützt sind?

Liebe Frau Zeulner,
ich habe mitbekommen wie Kinder nach einer Trennung der Eltern Opfer von psychischem Missbrauch durch Eltern-Kind-Entfremdung geworden sind und dadurch sehr schwere psychische und psychosomatischen Schäden erleiden. Meistens werden diese Loyalitätskonflikte bewusst von einem Elternteil herbeigeführt. Leider dulden die deutschen Behörden wie Jugendamt und Gericht oft den Missbrauch an den Kindern oder tragen mit ihrer Entscheidung sogar noch dazu bei. Somit sind die Kinder dem psychischen Missbrauch durch einen Elternteil schutzlos ausgesetzt.
Kinder haben das Recht, von beiden Eltern erzogen zu werden. Der europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat Eltern-Kind-Entfremdung schon als psychischen Missbrauch an Kindern anerkannt. Die deutsche Politik ist sich dieser Problematik jedoch noch nicht bewusst. In vielen unserer Nachbarländer wird schon entschieden gegen Eltern-Kind-Entfremdung vorgegangen. Warum tut die deutsche Politik nichts dagegen?
Vielen Dank.

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau P.,

ich darf mich bei Ihnen recht herzlich für die Nachricht bedanken.

Auch ich sehe, dass es für Kinder von getrennt lebenden Eltern in der Regel (natürlich gibt es auch hiervon Ausnahmen!) vorteilhaft ist, wenn sie eine enge Bindung zu beiden Elternteilen aufbauen können. In jedem Fall muss das Kindeswohl bei allen Entscheidungen auch hinsichtlich der Lebenssituationen höchste Priorität haben. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist sich der Thematik bewusst, da der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte Eltern-Kind-Entfremdung als Kindesmissbrauch klassifiziert hat.

Die Familie ist die Grundlage und das Zentrum unserer Gesellschaft. Ziel muss es sein, diese zu fördern und zu unterstützen, was wir als CDU/CSU-Bundestagsfraktion auch in den vergangenen Wahlperioden immer wieder in den Mittelpunkt unserer Politik gestellt haben (https://www.cducsu.de/spezial/faktencheck-was-tun-wir-fuer-familien) und auch in Zukunft weiterhin tun werden.

Diese Thematik braucht definitiv Aufmerksamkeit, da die Kinder sehr empfindsam hierfür sind und wir als Eltern die große Verantwortung haben, sie zu schützen. Gerade eine Trennungssituation ist für alle Beteiligten sehr schwer, weshalb es die Aufgabe der Eltern sein sollte, gemeinsam für das Kind da zu sein. Denn auch wenn man sich trennt, bleibt man Mama und Papa - und das ein Leben lang. Dieses Urvertrauen müssen wir als Eltern stärken. Es gibt leider in der Trennungssituation, gerade wenn sie zu einem gerichtlichen Verfahren führt, noch so viele Stellschrauben, die wir verbessern müssen. Sei es die Qualität der psychologischen Begutachtung für das Verfahren, die Überforderung der Jugendämter als Teil der Verfahren oder auch der Umstand, dass die Kinder nicht instrumentalisiert werden sollten, um den Prozess zu beeinflussen. Die Eltern sollten, mit all den großen Herausforderungen, die diese Situation auch für sie selbst mit sich bringt, als Erwachsene ein Vorbild für die Kinder sein, wie man Konflikte löst, ohne für Verletzungen zu sorgen, die sich gerade bei den Kindern tief einprägen. Ich stimme Ihnen also voll zu: wir brauchen Aufmerksamkeit und auch Reformen in diesem Bereich, um dem Grundsatz „Das Kindeswohl hat oberste Priorität und ist von allen Seiten zu achten.“ gerecht zu werden. 

Wenn Sie Interesse an einem direkten Austausch hierzu haben, können Sie sich auch direkt per Mail an mein Büro (emmi.zeulner@bundestag.de) wenden. 

 

Beste Grüße

 

Emmi Zeulner

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