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Ellen Haußdörfer
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Frage von Lilly F. •

Wie bringen Sie Ihr Wohnungsbauziel von 20.000 Wohnungen pro Jahr mit dem bereits jetzt massiven Mangel in der dafür notwendigen Infrastruktur und auch der weiteren Erwärmung der Stadt in Einklang?

Ich nehme täglich wahr, dass in meiner Gegend sehr viele neue Wohnungen entstanden sind, ein entsprechender Zuzug stattgefunden hat und noch immer stattfindet.
Im Gegenzug werden Supermärkte geschlossen, ohne Ersatz zu schaffen. Das ist nur ein Beispiel, die Liste lässt sich u.a. auf mangelnde Kitaplätze, überfüllte Spiel- und Sportplätze, ein mangelhaftes, weil zu großes Lernumfeld für Schülerinnen und Schüler (32 pro Klasse), überfüllte, unpünktliche Busse und Straßenbahnen, fehlende Fahrradständer - resp. -parkhäuser u.v.m. erweitern.
Zudem wurden und werden Durchlüftungsschneisen zugebaut, Wohngebiete massiv verdichtet, so dass das Stadtklima sich weiter erwärmt. Wo bleibt da der Klimaschutz und die Wohnqualität für Berlinerinnen und Berliner?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau F.,

wenn Sie den Zuzug nach Berlin und die Attraktivität der Stadt nicht be- und einschränken wollen, so wird man im Bereich Wohnen einen Mix aus Mieten (bundesweit) deckeln, Wohnungen fertig kaufen und Wohnungen neu bauen umsetzen (müssen). Neben dem Wohnungsneubau ist meine Vorstellung eine Besser- und Mehrfachnutzung von Gebäuden (egal ob Schule, Kita oder privater Gemeinschaftsraum), innovative Baustoffe und nachhaltige Anpassungen der bestehenden Vorgaben (Dachbegrünung, klimagerechte Bauordnung bspw.). Das Berliner Solargesetz muss mit Leben gefüllt werden, deshalb muss für Bauherren bspw. eine entsprechende Beratung ermöglicht werden. Als SPD Treptow-Köpenick fordern wir auch im übrigen eine Stelle für die Bürger:innenbeteiligung bei Projekten der Stadtentwicklung, d.h. Information für die laufenden Bauprojekte und die entsprechenden Auswirkungen und Lösungen für Verkehr und soziale Infrastruktur werden kommuniziert, diskutiert und nach Kompromissen gesucht, die im bestehenden Baurecht möglich sind. Grundsätzlich braucht es aber ressortübergreifende Konzepte für die Quartiersentwicklung, d.h. Wohnen, Verkehr, soziale Infrastruktur, Kultur, Sport- und Grünflächen, Abeitsangebote werden zusammen gedacht, geplant und vor allem realisiert. Das bedeutet aber auch, dass es eine Diskussion kiezübergreifend geführt wird und die entsprechenden Ideen einfließen können. Das Aktive Zentrum in Adlershof hat sich bspw. hier auch Arbeitsschwerpunkte gesetzt. Dies sind einige Punkte für Ihre weitgehende Frage - vielleicht kann man sie einmal in einem Gespräch erläutern, weil bspw. in der Wista oder entlang der Dörpfeldstraße einige sehr gute Beispiele existieren wie Wohnraumversorgung, soziale Infrastruktur, Verkehr und Klimaschutz gut miteinander verbunden werden können.

Bitte entschuldigen Sie die verspätete Antwort. Durch einen Todesfall im privaten Umfeld bin ich derzeit sehr eingeschränkt.

Beste Grüße, Ellen Haußdörfer