Stellungnahme zur geplanten Ausbildungsplatzumlage: Warum sollen Betriebe, die bereits Verantwortung übernehmen, durch eine zusätzliche Umlage nochmals belastet werden?
Als ausbildendes Unternehmen sehen wir die geplante Ausbildungsplatzumlage sehr kritisch. Wir investieren bereits erhebliche finanzielle und personelle Ressourcen in die Ausbildung junger Menschen und tragen damit aktiv zur Fachkräftesicherung bei. Warum sollen Betriebe, die bereits Verantwortung übernehmen, durch eine zusätzliche Umlage nochmals belastet werden?
Eine solche Umlage würde uns doppelt treffen – einerseits durch die Abgabe selbst, andererseits durch den steigenden Verwaltungsaufwand. Ist es wirklich sinnvoll, den bürokratischen Aufwand für engagierte Ausbildungsbetriebe weiter zu erhöhen?
Gerade kleine und mittelständische Unternehmen, die ohnehin mit knappen Kapazitäten arbeiten, würden dadurch zusätzlich unter Druck geraten. Wie sollen diese Betriebe weiterhin qualitativ hochwertig ausbilden, wenn ihnen gleichzeitig mehr finanzielle und organisatorische Hürden auferlegt werden?
Anstatt Unternehmen zu bestrafen, die bereits ausbilden, sollten gezielte Maßnahmen geförd
Sehr geehrte Frau P.,
vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihre Kritik zur geplanten Ausbildungsumlage.
Eine Umlage zur Schaffung von mehr Ausbildungsplätzen in der Stadt ist Teil des mit dem Koalitionspartner verabredeten Koalitionsvertrags. Wir teilen das Ziel des Gesetzes, mehr Ausbildungsplätze für die jungen Menschen in unserer Stadt zu schaffen, wollen damit jedoch zeitgleich unseren Mittelstand nicht zusätzlich belasten. Wir stehen hier in einer vertraglichen Verpflichtung, die wir ernst nehmen – gleichzeitig aber dafür sorgen wollen, dass die Ausgestaltung dieses Gesetzes so praxisnah und wirtschaftsverträglich wie möglich erfolgt.
Wir setzen uns in den anstehenden Beratungen dafür ein, dass das Gesetz nachgebessert wird, wo es nötig ist. Etwaige Fehlanreize oder übermäßige Belastungen für Betriebe oder gar ein neues Bürokratiemonster dürfen nicht entstehen.
In den letzten Monaten waren wir intensiv in Gesprächen mit zahlreichen Verbänden, um anstatt einer potenziellen Umlage neue Ausbildungsplätze zu schaffen und zu besetzen. Am Ende des Jahres werden wir dann sehen, ob das Ziel der 2000 zusätzlich besetzten Ausbildungsplätze erreicht wurde. Das ist unser Ziel. Die Umlage wäre die schlechtere Option.

